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14.06.2013 - 14.06.2013 | Witten

Film: Mein Leben als multiple Persönlichkeit

Dokumentarfilm und Diskussion mit Hauptdarstellerin am 14. Juni ab 18 Uhr im Audimax der UW/H

Multiple Persönlichkeiten wohnen gemeinsam in einem Körper: Frauen, Männer und Kinder. Sie haben verschiedene Erinnerungen, Handschriften und Identitäten. Es vereint sie eine grausame Geschichte. Wie kommt es dazu? Wie gehen Betroffene damit um? Was müssen Behörden, Sozialarbeiter und Mitmenschen wissen? Das sind die Fragen des spannenden Dokumentarfilms, der am Freitag, den 14. Juni um 18 Uhr im Audimax der Universität Witten/Herdecke gezeigt wird. Anschließend bietet sich die Gelegenheit, mit der Hauptdarstellerin zu diskutieren.

Zum Hintergrund
Die dissoziative Identitätsstörung (DIS, früher auch multiple Persönlichkeitsstörung) ist ein oft nicht hinreichend bekanntes Thema. Mittlerweile gibt es einige Untersuchungen zu dieser Diagnose und auch in der Populärkultur spielt sie in Büchern und Filmen immer wieder eine Rolle. Immer mehr Betroffene melden sich zu Wort und berichten über ihr Leben.

Die Diagnose der dissoziativen Identitätsstörung wird gestellt, wenn ein Mensch klar voneinander abgrenzbare Persönlichkeiten mit eigenen Handschriften, Vorlieben und einer eigenen Geschichte in sich trägt. Diese Persönlichkeitsanteile wissen oft nichts voneinander und handeln selbstständig. Genau aus diesem Grund haben Menschen mit dieser Diagnose immer wieder Zeitverluste und handeln in einer Art und Weise, an die sie sich später nicht mehr erinnern können und die sie oft sehr strikt von sich weisen. Aus Scham und Angst sind die Betroffenen häufig gezwungen, in einem Gerüst aus Lügen zu leben. Nicht selten haben nicht mal sie selber eine Idee davon, dass es da andere Teile in ihrem Inneren gibt, die immer wieder die Kontrolle über den Körper übernehmen. Damit ein Mensch diesen letzten inneren Ausweg wählt und seine Persönlichkeit aufspaltet, hat er zumeist unvorstellbar grausame Gewalterfahrungen überlebt. Es fehlte an Möglichkeiten zum Schutz oder Kampf. Als letzte Instanz des Selbstschutzes spaltet sich die Persönlichkeit. Wo ein Anteil die Grausamkeiten nicht mehr erträgt, kann ein anderer übernehmen. So entsteht Stück für Stück mit jeder neuen Traumatisierung ein ganzes System von inneren Anteilen.

Der Filmabend hat das Ziel, einen eigenen Bezug zu dieser Problematik zu entwickeln. Nicht selten tauchen solche Patienten zum Beispiel in einer Klinik auf, wo zum Beispiel der Anästhesist sehr verwundert darüber ist, dass die Narkose nicht so wirkt, wie er es gewohnt ist. Oder eine Patientin reagiert völlig paradox in der zahnärztlichen Praxis, weil ein innerer Anteil nach draußen gekommen ist, der nur mit seinem traumatischen Verhaltensmuster reagieren kann. Es ist wichtig, diese Diagnose zu kennen, um überhaupt eine Möglichkeit zu haben, einen so schwer traumatisierten Menschen zu erkennen und ihm helfen zu können. "Es ist uns ein Anliegen dafür zu sensibilisieren, wie wichtig eine Kenntnis und Auseinandersetzung mit der Diagnose "DIS" ist. Wir wollen auch zeigen, wie wertvoll die Hilfe sein kann, die diesen Menschen gegeben werden kann", sagen die Studierenden Alina Zourek und Leopold Kohl aus dem universitären Arbeitskreis. Auch wenn sich viele Systeme nicht dazu entschließen, wieder alle Persönlichkeitsteile zu einer Persönlichkeit zu integrieren, so können sie trotz, oder vielleicht gerade wegen ihrer Vielfalt einen enormen Genesungsprozess erfahren, sofern sie die entsprechende Unterstützung erhalten.

An diesem Abend wird es zuerst eine kurze theoretische Einführung in das Thema "Dissoziative Identitätsstörung" geben. Danach wird der Kurzfilm (ca. 25 Minuten Länge) gezeigt, in welchem eine Betroffene mit ihren Anteilen zu Wort kommt. Im Anschluss daran wird es noch eine Gesprächsrunde mit der betroffenen Frau geben.

Weitere Informationen bei Alina Zourek, Alina.Zourek@uni-wh.de
Die Telefonnummer können Sie unter 02302/926-805/849 erfragen.

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

14.06.2013 18:00 - 21:00

Veranstaltungsort:

Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58448 Witten
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion

Eintrag:

10.06.2013

Absender:

Kay Gropp

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event43965


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