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Veranstaltung


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18.09.2013 - 18.09.2013 | Berlin

Iñigo Manglano-Ovalle: Bird in Space at MACH10

Wie verhält sich eine Skulptur der klassischen Moderne im Windkanal bei 10facher Schallgeschwindigkeit? Der in Chicago lebende, spanischstämmige Künstler Iñigo Manglano-Ovalle hat dies untersucht. Er testete Constantin Brancusis bahnbrechendes Werk L‘Oiseau dans l’espace (Vogel im Raum, 1923-26) in einem Windkanal der US Air Force bei Mach 10. Die Ergebnisse sind in der Ausstellung Bird in Space at MACH10 im Projektraum der Schering Stiftung zu sehen.

Constantin Brancusis Vogel im Raum gilt als Ikone und Schlüsselwerk der modernen Skulptur. Viele Kunstkritiker sahen in ihr gar den Beginn der Moderne überhaupt. Dass Brancusi darüber hinaus noch die Formentwicklung des industriellen Designs, wie wir es heute kennen, zugeschrieben wird, inspirierte Iñigo Manglano-Ovalle, sein Werk für den ungewöhnlichen Test zu verwenden.

Ungefähr zur gleichen Zeit, als Brancusi an der Form von Vogel im Raum arbeitete, begannen europäische und besonders deutsche Wissenschaftler mit der intensiven Aerodynamik-Forschung und testeten Objekte auf ihre Flugeigenschaften in Hochgeschwindigkeitswindkanälen. Deutschland – angetrieben vom Ehrgeiz, schlagkräftigere und präzisere Waffen mit größerer Reichweite und Effizienz zu bauen – wurde zum Vorreiter dieser Technik. In Peenemünde, wo unter Wernher von Braun am Fernraketenprogramm gearbeitet wurde, entstand der erste Überschallwindkanal weltweit.

Eben dieser Windkanal wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Teil des US-amerikanischen „Operation Paperclip“ abgebaut, über den Atlantik transportiert und in Silver Spring, Maryland, wieder errichtet – ein Wissenstransfer, der wohl einmalig in der Geschichte ist. Auf demselben Gelände – heute Sitz der US Air Force – führt Iñigo Manglano-Ovalle bewusst die Errungenschaften der Moderne – in der Kunst wie in der Technologie und Wissenschaft – zurück in unsere Gegenwart: Im Windkanal 9 setzt er zusammen mit Wissenschaftlern und Ingenieuren einen Nachbau von Brancusis Skulptur der 10fachen Schallgeschwindigkeit aus. Die während dieser Tests entstehenden Schockwellen wurden mit Hochgeschwindigkeitskameras aufgenommen, eine Technik namens Schlieren Fotografie, die ebenfalls von deutschen Wissenschaftlern ursprünglich für ballistische Tests im Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde.

Manglano-Ovalles setzt sich auch in diesem aktuellen Projekt einmal mehr kritisch mit den Werten der Moderne und ihren mitunter tragischen Auswirkungen auf unsere Gegenwart auseinander.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

18.09.2013 19:00 - 21:30

Veranstaltungsort:

Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Kunst / Design

Arten:

Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest

Eintrag:

13.09.2013

Absender:

Isabelle Geisthardt

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event44780


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