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25.09.2013 - 25.09.2013 | Lenzen

Die Wiederansiedlung des Störs als „Beispielprojekt der UN Dekade zur biologischen Vielfalt“

Am Mittwoch den 25.09.2013 wird das Forschungs-, Zucht- und Wiederansiedlungsprojekt für Störe als Beispielprojekt der UN Dekade zur biologischen Vielfalt ausgezeichnet. Im Rahmen der Veranstaltung werden 1000 Jungstöre in die Elbe ausgesetzt. Pressevertreter sind herzlich eingeladen, an der Preisverleihung teilzunehmen.

Störe gehören zu den besonders stark bedrohten Wanderfischarten und galten seit vielen Jahrzehnten in Deutschland als verschollen bzw. ausgestorben.
Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz fördern daher seit 1996 umfangreiche Forschungsprojekte, die sich mit der Wiederansiedlung des Störs in deutschen Gewässern befassen. Die Gesellschaft zur Rettung des Störs (GRS), in enger Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei leisten seit vielen Jahren erfolgreiche Arbeit, die von verschiedenen Bundesbehörden und der DFG gefördert wird. Anhand genetischer Untersuchungen wurde festgestellt, dass es sich bei den heimischen Nord- und Ostseestören um zwei verschiedene Arten handelt. Darauf basierend werden seit Jahren Elterntierbestände der ehemals in Deutschland häufigen Europäischen Störe (Acipenser sturio, Nordsee und ihre Zuflüsse) und Baltischen Störe (Acipenser oxyrinchus, Ostsee und ihre Zuflüsse) aufgebaut. In der Oderregion finden seit 2006 erfolgreiche Besatzmaßnahmen statt, allein in diesen Gewässern wurden bislang etwa eine halbe Million Störe ausgewildert. In den Nebenflüssen der Elbe begannen die Besatzaktionen 2008, ebenfalls mit einem Versuchsbesatz mit markierten Tieren. Begleitend werden seitdem in beiden Regionen Untersuchungen zur Habitatnutzung und zum Wanderverhalten der Störe durchgeführt; Wiederfänge werden registriert und ausgewertet. Im Rahmen eines Monitorings werden Risikofaktoren für das Überleben der Jungtiere identifiziert und quantifiziert. Ziel ist es, sich selbständig fortpflanzende Störbestände aufzubauen und natürliche Wanderbewegungen der Störe in den Flüssen zu ermöglichen.
Viele Jahre ihres Lebens verbringen Störe als adulte Tiere im Meer, zum Laichen wandern sie im Alter von 12-16 Jahren kilometerweit die Flüsse hinauf. Insbesondere die Jungfische benötigen naturbelassene, strukturreiche und saubere Fließgewässer zum Aufwachsen, bevor sie dann ins Meer ziehen. Auf ihren Wanderrouten und in den Nahrungsgebieten in Meer und Fluss benötigen Alt- und Jungtiere ideale Lebensbedingungen, sie stehen damit beispielhaft für andere Wanderfische und weitere Arten mit ähnlichen Lebensraumansprüchen.
Das Wiederansiedlungsprojekt für Störe wurde auch aus diesem Grund als Leuchtturmprojekt der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung ausgewählt.
Nun werden das Team der Gesellschaft zur Rettung des Störs und ihre Partner ein weiteres Mal ausgezeichnet. Eine Fachjury wählte das Stör-Projekt als Beispielprojekt für die UN Dekade zur Biologischen Vielfalt aus. Frau Dr. Elsa Nickel, Bundesministerium für Umwelt (BMU), wird die Auszeichnung am 25.09. in Burg Lenzen an der Elbe überreichen. Fünf Jahre nach dem Erstbesatz im Elbegebiet, der an dieser Stelle stattfand, wird der zehntausendste Stör der Elbe im Rahmen eines begleitenden Besatzes übergeben.
„30 Jahre lang fehlte der Stör in Deutschland – nun wird er wieder eingebürgert“ bestätigt Dr. Elsa Nickel, BMU. „Dieser einzigartige Wanderfisch soll wieder durch unsere Flüsse und angrenzenden Meere schwimmen und eine Heimat finden. Der Stör ist ein lebendes Fossil und soll für unsere nachfolgenden Generationen als ein Teil der Evolutionskette wieder zu bewundern sein. Ich wünsche den Projektpartnern weiterhin viel Durchhaltevermögen und Erfolg bei der Aussiedlung dieser beeindruckenden Tierart und gratuliere zur Auszeichnung!“
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und sein Meeresschutzfachgebiet als langjähriger Projektpartner engagiert sich seit 17 Jahren für die Störe. „Wir haben die einzelnen Projekte sehr gern unterstützt, denn das Gesamtvorhaben ist ein vorbildliches Beispiel für eine sehr gut begleitete Wiedereinbürgerung“, so Dr. Henning von Nordheim, BfN. „Seine Erfolgsgeschichte ist beispielhaft auf vielen verschiedenen Ebenen. Wir freuen uns mit den Projektpartnern!“, hebt Dr. von Nordheim hervor.
Das BfN hat im Sommer einen rund 3 ½ minütigen Videoclip „Rettung der Störe“ produziert, der ab sofort auf der Website http://www.bfn.de/0508_videos-meeresnaturschutz.html oder www.habitatmare.de zu sehen ist.

Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung unter
E-Mail: co-bef@igb-berlin.de
Fax: (030) 64 181 750
Sekretariat Abt. „Biologie und Ökologie der Fische“
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
Müggelseedamm 310
12587 Berlin
www.igb-berlin.de

Termin:

25.09.2013 11:30 - 14:00

Anmeldeschluss:

23.09.2013

Veranstaltungsort:

Orangerie der Burg Lenzen, Burgstraße 3
19309 Lenzen
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie

Arten:

Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest

Eintrag:

20.09.2013

Absender:

Gesine Wiemer

Abteilung:

Pressestelle des Forschungsverbundes Berlin e.V.

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event44826


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