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24.10.2013 - 24.10.2013 | Freiberg

80 Jahre Rosin-Rammler-Sperling-Bennett-Verteilung

Die TU Bergakademie Freiberg lädt in den Senatssaal des Hauptgebäudes der Bergakademie in der Akademiestraße 6 zum Wissenschaftlichen Kolloquium anlässlich des Jubiläums „80 Jahre RRSB-Verteilung“ und zu Ehren des von 1914 bis 1932 an der Bergakademie tätigen Wissenschaftlers Paul Otto Rosin ein. Im Anschluss an die Vorträge wird am Eingang des Rammler-Baus der TU Bergakademie Freiberg auf der Leipziger Straße 28 die feierliche Enthüllung der Gedenktafel für Prof. Paul Otto Rosin vorgenommen.

1914 an der Bergakademie Freiberg als Diplom-Ingenieur für Hüttenkunde ernannt, nimmt Paul Otto Rosin als einer der zahlreichen bedeutenden Absolventen und als großer deutscher Wissenschaftler einen wichtigen Platz in der Geschichte der TU Bergakademie Freiberg ein. Er war ein bedeutender Forscher im Bereich der Braunkohlenstaubverfeuerung. Als sich in den 1920er Jahren Kohlenstaub als kostengünstiger Energieträger durchsetzte, beschäftigte sich Rosin eingehend damit, wie man effizient einen knappen Rohstoff wie Kohle energetisch nutzen könne. Gemeinsam mit seinem in Freiberg weitaus bekannteren Wissenschaftskollegen Erich Rammler sowie Karl Sperling und John G. Bennett entwickelte er zwischen 1932 und 1936 die sogenannte Rosin-Rammler-Sperling-Bennett-Verteilung. Die RRSB-Verteilung spielt bis heute eine wichtige Rolle in der Verfahrens- und Feuerungstechnik, ist allerdings seit den 1950er Jahren eher unter der Bezeichnung Weibull-Verteilung bekannt.

Zu Paul Otto Rosins Ehren veranstaltet die TU Bergakademie Freiberg deshalb am 24. Oktober ein Wissenschaftliches Kolloquium unter dem Titel "80 Jahre Rosin-Rammler-Sperling-Bennet-Verteilung". Sebastian Rosin wird der Bergakademie dabei verschiedene Unterlagen, Veröffentlichungen und Briefe aus dem Nachlass seines Vaters übergeben. Das Studium dieser Dokumente zeigt einmal mehr, dass der Stellenwert der wissenschaftlichen Arbeit Paul Otto Rosins nicht hinter der von Erich Rammler zurückstehen muss, da er sich gerade im internationalen Bereich einen ähnlich bedeutenden Namen gemacht hat und seine Leistungen auch heute noch in Lehre und Forschung aktuell sind. Er gilt nicht nur als ein Wegbereiter der modernen Kohlenstaubfeuerung, auch die gemeinsam mit dem Chemiker Hermann Fehling entwickelte vereinfachte Verbrennungsrechnung mit dem It-Diagramm der Verbrennung wird heute noch an Universitäten gelehrt. „Paul Otto Rosin ist mit der RRSB-Verteilung einer der wenigen Wissenschaftler, der sich in der internationalen Wissenschaftsliteratur verewigt hat, indem er einer grundlegenden statistischen Verteilung seinen Namen gab. Ich persönlich möchte seine Leistungen als bedeutsam für die Entwicklung der mechanischen Verfahrenstechnik und Wärmetechnik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einschätzen.“, so Prof. Bernd Meyer.

Dem Rektor der TU Bergakademie Freiberg ist es ein besonderes Anliegen, die Leistungen Paul Otto Rosins zu würdigen und ihm einen angemessenen Platz in der Geschichte einzuräumen. Gleichzeitig möchte Prof. Meyer als Verfahrenstechniker und somit auch ein Nachfolger Erich Rammlers die intensive Beziehung zwischen den beiden Wissenschaftlern genauer beleuchten. Rammler war nicht nur Mitarbeiter in Rosins 1927 gegründetem Laboratorium für Brennstofftechnik und industrielle Wärmewirtschaft in Dresden, beide unternahmen auch gemeinsame Reisen. Der aus einer jüdischen Familie stammende Rosin verkaufte jedoch 1936 im Zuge der politischen Entwicklung in Deutschland sein Privatinstitut an Rammler und emigrierte zwei Jahre später nach London. Die gute Zusammenarbeit mit Rammler betont auch Paul Otto Rosins Sohn Sebastian, der Dank der Bemühungen von Altrektor Prof. Dietrich Stoyan beim Kolloquium anwesend sein und das Grußwort halten wird. Werden ihm Fragen zu seinem Vater gestellt, betont er immer wieder die würdige Stellung Rammlers in der Zusammenarbeit mit Paul Otto Rosin. Die Emigration nach London sei für seinen Vater zudem ein glücklicher Umstand gewesen, denn er sah dies vor allem als Herausforderung und Chance, nun auch auf internationalem Gebiet wissenschaftlich tätig werden zu können.

Altrektor Prof. Dietrich Stoyan, der derzeit an einem Geschichtsbuch zum 250. Geburtstag der Bergakademie Freiberg arbeitet, legt in einem anschließenden Vortrag dar, warum es sich um einen Wissenschaftskrimi handelt, dass die RRSB-Verteilung in der wissenschaftlichen Perzeption hinter dem Weibull-Verfahren zurücktreten musste. Am Eingang des Rammler-Baus wird im Anschluss an die Vorträge des Kolloquiums am gleichen Tag eine Gedenktafel für Paul Otto Rosin feierlich enthüllt.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

24.10.2013 14:00 - 17:00

Veranstaltungsort:

TU Bergakademie Freiberg
Akademiestraße 6
Senatssaal
09599 Freiberg
Sachsen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Chemie, Energie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

22.10.2013

Absender:

Bastian Fermer

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event45266


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