Noch nie zuvor haben so viele Männer, Frauen und Kinder außerhalb ihres Heimatlandes gelebt. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie der Vereinten Nationen sind 232 Millionen Menschen aus dem Land, in dem sie geboren wurden, weggezogen. Das sind etwa 80 Millionen mehr als noch vor rund 20 Jahren. Die globale Migrationsbewegung aus dem Blickwinkel der Gender-Forschung ist Thema des vom 21. bis zum 23. November 2013 stattfindenden interdisziplinären Gender-Kolloquiums mit dem Titel „Migration – Geschlecht – Lebenswege“. Veranstaltet wird die Tagung von der Arbeitsgruppe Gender-Forschung der Universität Rostock. Die Referentinnen und Referenten kommen aus Deutschland, den USA, Österreich, Luxemburg und der Russischen Föderation.
Unter den Vortragenden sind auch die Demografin Nadja Milewski und der Soziologe Clemens Langer vom Institut für Soziologie und Demographie der Universität Rostock. Sie haben die deutsche Spielfilmreihe „Mordkommission Istanbul“ in den Mittelpunkt ihrer Studie gestellt. Während das Medium Film die Themen „Migration“ und „Menschen mit Migrationshintergrund“ bereits lange verarbeitet, nehmen erst seit kurzem in zunehmenden Maße Personen mit Migrationshintergrund aktive Rollen ein. So haben in dieser Krimi-Produktion die vier Hauptcharaktere einen Migrationshintergrund. Nadja Milewski und Clemens Langer interessiert insbesondere die Repräsentation von Geschlechterrollen und Familie. „Es ist ein transnationaler Film, den ein deutsches Filmteam über die Heimat der größten Migrantengruppe in Deutschland zeigt“, beschreibt die Junior-Professorin die Reihe. „Einige Stereotype werden aufgebrochen, es gibt nicht lediglich ein patriarchisch geprägtes Familienkonzept mit archaisch anmutenden Ritualen, sondern es sind mehrere Konzepte von Gender und Familie, die in einer modernen Türkei zu finden sind“, führt Nadja Milewski weiter aus. „Das ist aber auch Fernsehen im wahrsten Sinne des Wortes, man begleitet einen eher „deutsch“ wirkenden Kommissar durch Istanbul mit seinen bekannten und weniger bekannten Schauplätzen“, sagt Clemens Langer. Welche Besonderheiten Nadja Milewski und Clemens Langer darüber hinaus in der Filmreihe entdeckt haben und wie dieser deutsche Krimi in der Kulisse Istanbuls zur Integrationsdebatte in der Fernsehunterhaltung beiträgt, werden sie in ihrem Vortrag darstellen.
Die Vorträge des Kolloquiums „Migration – Geschlecht – Lebenswege“ betrachten das Thema aus historischer, zeitgenössischer und kulturvergleichender Perspektive.
Hinweise zur Teilnahme:
Es wird kein Tagungsbeitrag erhoben. Interessentinnen und Interessenten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
Kontakt:
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Institut für Soziologie und Demographie
Prof. Dr. Nadja Milewski
Tel.: +49 381 498-4396
Termin:
21.11.2013 ab 17:00 - 23.11.2013 18:00
Veranstaltungsort:
Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Konrad-Zuse-Straße 1
18057 Rostock
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
19.11.2013
Absender:
Ingrid Rieck
Abteilung:
Presse und Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event45630
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