Moderne Untersuchungsmethoden erlauben heute neben der Darstellung konkret gesuchter Erbgutveränderungen auch die Detektion genetischer Befunde, die mit der eigentlichen Fragestellung nicht in Verbindung stehen. Diese können jedoch für die Gesundheit der untersuchten Person oder ihrer Angehörigen unter Umständen eine hohe Bedeutung haben, so dass sich die Frage nach ihrer Mitteilungsbedürftigkeit und nach dem Wie der Mitteilung stellt. Zudem wird im Rahmen genetischer Forschungsstudien eine Fülle genetischer Überschussinformationen von unklarem prognostischem oder prädiktivem Wert erzeugt, deren Mitteilungsbedürftigkeit und -würdigkeit gleichfalls umstritten ist. Somit ergeben sich – über die Grenzen von Behandlungs- und Forschungskontext hinweg – vielfältige ethische, juristische und medizinische Herausforderungen im Umgang mit genetischen Zufallsbefunden.
Im Mittelpunkt der Tagung sollen vor diesem Hintergrund a) die interdisziplinäre Diskussion existierender Klassifikationsvorschläge zur Einstufung mitteilungswürdiger oder sogar -bedürftiger Zufallsbefunde in genetischer Versorgung und Forschung, b) die Erörterung von Fragen im Zusammenhang mit der Etablierung praktikabler Mitteilungsmodi sowie c) die Reflexion auf Möglichkeiten ethisch und rechtlich verantwortbarer (Risiko-)Kommunikation mit den Betroffenen stehen.
Die Tagung nimmt dabei nicht allein die Rahmenbedingungen in Deutschland (D) in den Blick, sondern möchte auch die Situation und den Sachstand in der Schweiz (CH), Österreich (A) und den USA für den deutschen Diskurs verfügbar machen und in die Diskussion einbeziehen.
Die Ergebnisse der Tagung werden 2014 im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgestellt sowie 2015 in einem Aufsatzband der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Rahmen der Tagung finden zwei öffentliche Abendvorträge
jeweils im Hörsaal 4, Audimax, Rubenowstraße 1, statt.
Montag, 10.03.2014, 18:15 - 19:30 Uhr
Prof. Dr. Erwin Bernat, Institut für Zivilrecht, Karl-Franzens-Universität Graz:
"Genetischer Exzeptionalismus und österreichisches Recht"
Dienstag, 11.03.2014, 18:15 Uhr - 1:9:30 Uhr
Prof. Kyle Brothers, MD, Medical School, University of Louisville
"Challenges of managing incidental findings - the US perspective"
Hinweise zur Teilnahme:
Weitere Informationen:
Die Tagung wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Termin der Tagung: 9. bis 14. März 2014
Veranstalter: Theologische Fakultät der Universität Greifswald in Kooperation mit dem
Institut für Humangenetik der RWTH Aachen und der MH Hannover
Tagungsleitung: Dr. Martin Langanke, M.A.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Dr. Martin Langanke, Universität Greifswald, Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Systematische Theologie, Am Rubenowplatz 2/3, 17489 Greifswald, Telefon 03834 86-2504
langanke@uni-greifswald.de
http://www.theologie.uni-greifswald.de/sys/ethik.html
Termin:
09.03.2014 - 14.03.2014
Veranstaltungsort:
Hörsaal 4, Audimax,
Rubenowstraße 1
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Religion
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
17.02.2014
Absender:
Sabine Köditz
Abteilung:
Presse- und Informationsstelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46395
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