Sehr geehrte Damen und Herren,
Früherkennung von Krebserkrankungen kann Leiden verhindern und die krebsspezifische Sterblichkeit reduzieren. Früherkennungsprogramme sind ein fest etabliertes Strukturelement des deutschen Gesundheitswesens.
Voraussetzung für effektive Krebsfrüherkennung ist die Verfügbarkeit eines gut standardisierten Verfahrens, das den jeweiligen bösartigen Tumor in einem frühen Stadium sensitiv und spezifisch erkennt und die Betroffenen dabei gleichzeitig möglichst wenig belastet. Für eine ganze Reihe von Krebserkrankungen stehen inzwischen Verfahren für die Früherkennung zur Verfügung. Die Brustkrebsfrüherkennung ist in Deutschland gesetzlich geregelt, alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden zweijährlich eingeladen. Ein ähnliches Programm ist ab 2015 für Darmkrebs geplant. Bei anderen Früherkennungsprogrammen wie z. B. beim Gebärmutterhalskrebs übernehmen die Krankenkassen die Kosten, Teilnehmerinnen müssen sich aber selbst melden.
Die Evidenz für den Nutzen der jeweiligen Früherkennungsverfahren ist sehr unterschiedlich und beruht z. T. nicht auf aktuellen oder nicht auf hochwertigen Studien. Diskussionspunkte sind u. a.:
• Brustkrebs: Teilnahmerate niedriger als gefordert, Gefahr der Überdiagnostik/-therapie
• Darmkrebs: neue Stuhltests empfindlicher als die bisher eingesetzten Verfahren
• Gebärmutterhalskrebs: Testung auf den humanen Papillomvirus empfindlicher als die bisher eingesetzte Zytologie; Intervalle von 3-5 Jahren ausreichend?
• Hautkrebs: Einfluss auf die Sterblichkeit nicht gesichert
• Lungenkrebs: computertomographische Früherkennung kann die Sterblichkeit senken, ist aber mit Risiken belastet
• Prostatakrebs: hohe Rate an Überdiagnostik und Übertherapie
• Blutkrebs: Früherkennung durch Blutuntersuchung möglich, Nutzen nicht gezeigt.
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. setzt sich für eine bestmögliche Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen ein. Die rasche Erweiterung des Wissens in der Onkologie erfordert eine kritische und differenzierte Überprüfung der aktuellen Krebsfrüherkennungsprogramme. Ressourcen- und kostenintensive Verfahren benötigen obligat eine zeitnahe Qualitätskontrolle.
Dazu Prof. Mathias Freund, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO: "Früherkennung kann die Sterblichkeit von Krebs vermindern. Die notwenigen Untersuchungen vermitteln den Teilnehmern Sicherheit, können aber auch belasten und zu Überdiagnostik oder sogar Übertherapie führen. Der Umgang mit Krebs muss sich an dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens orientieren. Und dazu gehört auch ein sachlicher Dialog über das Pro und Contra der Krebsfrüherkennung."
Aus diesem Grund veröffentlicht die DGHO unter dem Titel "Krebsfrüherkennung in Deutschland 2014. Evidenz. Status. Perspektiven" den 4. Band ihrer Gesundheitspolitischen Schriftenreihe. Dabei werden am Beispiel von Brust-, Darm-, Haut-, Lungen-, Prostata- und Gebärmutterhalskrebs die vorliegenden Daten, der Stand in Deutschland und mögliche Schritte für die Zukunft diskutiert.
Wir laden Sie herzlich ein zur
Pressekonferenz im Rahmen der Frühjahrstagung
der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.
"Krebsfrüherkennung: Ein teures Placebo?“
Donnerstag, den 13. März 2014, 9:30 bis 11:00 Uhr
dbb forum berlin, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin
An der Pressekonferenz werden teilnehmen:
• Prof. Mathias Freund, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO
• Prof. Diana Lüftner, Vorsitzende der DGHO
• Prof. Martin Wilhelm, Vorstandsmitglied der DGHO
• Prof. Bernhard Wörmann, Medizinischer Leiter der DGHO
• Prof. Dr. Ulrich Bick, Stellv. Direktor am Institut für Radiologie, Charité Berlin
• Dr. Wilfried Eberhardt, Geschäftsführer am Lungenkrebszentrum des Westdeutschen Tumorzentrums Essen
Gerne möchten wir Sie auch auf die Sitzung "Krebsfrüherkennung: Teures Placebo?" am Freitag, den 14. März, von 14:30 bis 16:30 Uhr hinweisen:
Bereits am Donnerstag, den 13. März startet die DGHO-Frühjahrstagung 2014 mit folgenden Veranstaltungen, zu denen wir Sie auch herzlich einladen:
• "Bedarf onkologischer Versorgung" (11:05 bis 12:45 Uhr)
• "Andere Konzepte in Österreich" (13:15 bis 14:45 Uhr)
• "Zukunftskonzepte für Deutschland" (15:00 bis 16:15 Uhr)
Bitte akkreditieren Sie sich mit dem beigefügten Antwortfax. Informationen zum Programm unter: http://www.dgho-service.de/tagungen_seminare_weiterbildungen/dgho_fruhjahrstagun...
Die Referentinnen und Referenten stehen Ihnen im Anschluss an die Veranstaltungen gerne für Interviews zur Verfügung. Für weitere Informationen und Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die uns unterstützende Agentur Akzent, Ulrike Feldhusen (030 / 63 41 32 05) und Kirsten Thellmann (0761 / 70 76 904).
Wir freuen uns, Sie in Berlin begrüßen zu können und verbleiben bis dahin
mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. med. Mathias Freund
Geschäftsführender Vorsitzender DGHO
Prof. Dr. med. Diana Lüftner
Vorsitzende
Prof. Dr. med. Martin Wilhelm
Mitglied im Vorstand - Sekretär
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
13.03.2014 09:30 - 11:00
Veranstaltungsort:
dbb forum berlin
Friedrichstraße 169/170
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Medizin
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Pressetermine
Eintrag:
18.02.2014
Absender:
Ulrike Feldhusen
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46409
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