Podiumsdiskussion
Krieg gegen die Zivilisation
Fördert der Handel mit Antiken den internationalen Terror?
am Freitag, 10. Juli 2015, um 14.30 Uhr
Museum für Antike Schiffahrt des Römisch-Germanischen Zentralmuseums,
Neutorstraße 2b, 55116 Mainz
Mit Entsetzen verfolgt die Weltöffentlichkeit derzeit die gezielte Vernichtung von Kulturgut und die systematische Ausplünderung archäologischer Stätten zur Finanzierung von Kriegsparteien und Versorgung eines internationalen Marktes, der keine unangenehmen Fragen stellt. Mit der Beteiligung von Terrororganisationen wie al-Qaida und „Islamischer Staat“, die aus dieser Kulturzerstörung Nutzen ziehen, ist eine neue Stufe der Gefährdung von Kulturgut erreicht.
Mohammed Atta, einer der Selbstmordpiloten des 11. September, bot während seines Studiums in Hamburg in Afghanistan geplünderte Antiken an. Die Recherchen der Autorin zu den Hintergründen dieser Form der Terrorfinanzierung stehen im Mittelpunkt eines Kapitels über die Plünderungen im Nahen Osten. Darin schildert sie auch den „deutsch-irakischen Archäologen-Krimi“ (FAZ) um ein in München sichergestelltes viereinhalbtausend Jahre altes sumerisches Goldfläschchen. Das Römisch-Germanische Zentralmuseum war an dem Fall, der als „Schweißbrenneraffäre“ international Beachtung fand, als wissenschaftlicher Gutachter beteiligt. Die weltweite Vermarktung von geplündertem Kulturgut ist ein Milliardengeschäft. Nach Einschätzung der deutschen Bundesregierung handelt es sich um die drittgrößte illegale Erwerbsquelle, nach Rauschgift- und Waffenhandel. Andere Schätzungen sehen den Antikenhandel bereits an zweiter Stelle, nur noch übertroffen vom Rauschgifthandel. Neueste Meldungen, dass der „Islamische Staat“, der sich offenbar zu erheblichen Teilen aus der Vermarktung von geplünderten Antiken finanziert, ein eigenes „Antiken-Ministerium“ eingerichtet hat, mit dem er die kommerzielle Ausbeutung archäologischer Stätten organisiert, verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der die Staatengemeinschaft nun endlich Maßnahmen zum Schutz des kulturellen Erbes der Menschheit ergreifen muss.
Darüber diskutieren:
Eckhard Laufer
Kriminalhauptkommissar
Hessisches Landeskriminalamt, Zentralstelle Kriminal- und Verkehrsprävention
Koordinator Kulturgüterschutz
Nancy Moses
Autorin und ehemalige Direktorin des History Museum Philadelphia / USA
Dr. Michael Müller-Karpe
Archäologe am Römisch-Germanischen Zentralmuseum
Michelle Müntefering
Mitglied des deutschen Bundestags
Amir Musawy
Büroleiter Iraqia-TV, Berlin
Gesprächsleitung
Daniel Gerlach
Chefredakteur des Magazins zenith
Anmeldung erbeten bis zum 2. Juli 2015 an:
service@rgzm.de oder 06131 9124-0.
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung erbeten bis zum 2. Juli 2015 an:
service@rgzm.de oder 06131 9124-0.
Der Eintritt ist frei.
Termin:
10.07.2015 14:30 - 17:00
Anmeldeschluss:
02.07.2015
Veranstaltungsort:
Museum für Antike Schiffahrt des RGZM
Neutorstraße 2b
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Politik, Recht
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
24.06.2015
Absender:
Christina Nitzsche
Abteilung:
Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event51324
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