Arthur Schopenhauer (1788-1860) versucht in seinem Werk ein von der konkreten Welt- und Lebenserfahrung ausgehendes philosophisches System zu entwickeln. In dessen Mittelpunkt steht die unter dem Schlagwort „Pessimismus“ bekanntgewordene Lehre der Welt als Objektivation eines vernunftwidrigen und Leiden bewirkenden Willens. Sein stilistisch brillantes Werk, von Brüchen und Unstimmigkeiten gekennzeichnet, steht in radikaler Frontstellung gegen die zu seiner Zeit vorherrschenden Systeme des deutschen Idealismus.
In diesem Seminar sollen repräsentative Auszüge aus Schopenhauers Hauptwerk gelesen und diskutiert werden. Dabei werden Aspekte der Erkenntnistheorie (Schopenhauers Verhältnis zur Transzendentalphilosophie Kants, sein Kausalitätsbegriff und seine Kritik des Materialismus), der Metaphysik (z.B. Wille und Erkenntnis, Wille und Vernunft, Metaphysik der Geschlechtsliebe), und der Ethik (Mitleidsethik, Lehre von der Verneinung des Willens zum Leben) zur Sprache kommen. Seitenblicke auf die moderne Diskussion, etwa den Willensbegriff bei Ryle oder neuere Versuche, das Mitleidsphänomen zu explizieren, sind ebenfalls vorgesehen.
Textgrundlage: A. Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung I und II, Zürich 1977 („Zürcher Ausgabe“, Bd I bis IV)
Die Klassikerworkshops des Kulturwissenschaftlichen Instituts widmen sich Klassikern des Denkens unterschiedlicher Epochen und Kontexte. Sie ermöglichen es fortgeschrittenen Masterstudierenden, Promovierenden und Promovierten aus dem Bereich der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, klassische Positionen des Denkens, exemplarische Texte, wesentliche Grundthesen und wirkungsmächtige Problemstellungen konzentriert und vertieft kennen zu lernen und zu diskutieren. Auch relevante Hintergründe und Entstehungsbedingungen klassischer Positionen werden analysiert, Folgen, Wirkungen und aktuelle Bedeutung interdisziplinär in den Blick genommen.
Wissenschaftliche Leitung:
Oliver Hallich, Professor für Philosophie an der Universität Duisburg-Essen
Referenten:
Dieter Birnbacher, Professor für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Daniel Schubbe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fernuniversität Hagen
Veranstalter:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr).
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahme nach Anmeldung bis zum 21. Januar 2016 per E-Mail an Oliver Hallich, oliver.hallich@uni-due.de
Teilnehmen können Masterstudierende, Promovierende und Promovierte aus den Fächern der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen, die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Durchführung der Workshops im Seminarstil begrenzt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die TeilnehmerInnen erhalten nach der Anmeldung Informationen über die vorbereitende Lektüre zur jeweiligen Veranstaltung.
Termin:
28.01.2016 ab 10:00 - 29.01.2016 18:00
Anmeldeschluss:
21.01.2016
Veranstaltungsort:
Gartensaal, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestraße 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Sprache / Literatur
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
05.01.2016
Absender:
Helena Rose
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event52948
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