Weltgeschichtlich bedeutsame archäologische Stätten sind durch den Bürgerkrieg in Syrien untergegangen. Wie dramatisch die Verluste sind, referiert am Mittwoch, 27. Januar 2016, der bekannte syrisch-deutsche Archäologe Prof. Dr. Mamoun Fansa in seinem Vortrag „Die Zerstörung archäologischer Stätten in Syrien“. Der Vortrag befasst sich mit der Zerstörung der sechs Weltkulturerbestätten während des syrischen Krieges. Er zeigt Bilder vor und nach dem Krieg und behandelt die menschlichen und kulturellen Wurzeln, die die Menschen heute mit ihrem Land, ihren Vorfahren und ihren Geschichten fest verbinden. Ihren sichtbaren Ausdruck finden diese in den kulturellen Hinterlassenschaften, die teilweise als Bodenarchive noch im Boden verborgen sind, die sich aber auch in archäologischen und historischen Stätten oder in Bauten und Museen dicht geballt finden. Diese identitätsstiftenden Orte sind in Syrien so zahlreich und weit über die Grenzen des Landes von großer Bedeutung – auch für die gesamte Menschheitsgeschichte.
Der Vortrag ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Instituts für Altertumswissenschaften und des na Verlages Dr. Annette Nünnerich-Asmus in Mainz, bei dem Prof. Dr. Mamoun Fansa zwei viel beachtete Bücher zum Thema veröffentlicht hat. Der Vortrag beginnt am Mittwoch, 27. Januar 2016, um 19:15 Uhr im Vortragssaal des Instituts für Altertumswissenschaften, Schillerstr. 11, 55116 Mainz. Der Eintritt ist frei, Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion mit dem Referenten.
Die Zerstörung der materiellen Kultur, wie die der Bauten und der Alltagskultur, führt zur Vernichtung der kulturellen Identität eines Volkes. Im Falle der Altstadt von Aleppo als Weltkulturerbe ist dieser Verlust enorm. Die Altstadt von Aleppo mit ihrer Siedlungskontinuität vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die Gegenwart ist ein Beispiel für ein identitätsstiftendes Kulturdenkmal für die Aleppiner. Auch die vor Kurzem zerstörte Ruinenstadt Palmyra ist ein enormer Verlust für die syrische und die Menschheitsgeschichte. Palmyra ist ein Symbol des Zusammenlebens verschiedener Kulturen. Sie verkörpert griechische, römische und arabische Kulturelemente. Mit der Altstadt von Aleppo und Palmyra sind zwei Weltkulturerbestätten unwiederbringlich verloren gegangen. Auch die Plünderung vieler Ausgrabungsstätten führt zur Vernichtung der wissenschaftlichen Zusammenhänge. Die Objekte verlieren ihre Aussagekraft, wenn sie nicht mehr zugeordnet werden können.
Bildmaterial:
http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/07_altertumswiss_aleppo_moschee.jpg
Trümmerhaufen des Minaretts der Moschee von Aleppo, die im syrischen Bürgerkrieg schwer beschädigt wurde
Foto/©: Photo Halb Newc
Kontakt und weitere Informationen:
PD Dr. habil. Hans-Peter Kuhnen
Arbeitsbereich Vor- und Frühgeschichte
Institut für Altertumswissenschaften
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel.: 06131 39-30198
Fax: 06131 39-30156
E-Mail: kuhnen@uni-mainz.de
http://www.altertumswissenschaften.uni-mainz.de/
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei, Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion mit dem Referenten.
Termin:
27.01.2016 19:15 - 20:30
Veranstaltungsort:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Vortragssaal des Instituts für Altertumswissenschaften
Schillerstr. 11
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.01.2016
Absender:
Petra Giegerich
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event53116
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