Im Mittelpunkt dieses Vortrags steht der in Berlin und Bonn wirkende Internist und Universitätsmediziner Paul Martini (1889-1964). Martinis wissenschaftlicher Schwerpunkt war die Methodik der klinisch-therapeutischen Forschung. Er hat mit seinen Arbeiten wesentlich dazu beigetragen, dass klinische Studien heute nach einheitlichen und verbindlichen Standards durchgeführt werden.
Der Vortrag arbeitet zum einen die Hervorbringung, Positionierung und Rezeption von Martinis Verwissenschaftlichungsprogramm der klinischen Medizin heraus. Hierbei wird es u.a. um die Frage gehen, wie modern dieses im internationalen Maßstab war. Zum anderen soll aufgezeigt werden, dass das Forschungshandeln von Martini stets auch politische Dimensionen hatte – im Nationalsozialismus, in der Nachkriegszeit und insbesondere in der frühen Bundesrepublik. Als Arzt und Vertrauter von Bundeskanzler Konrad Adenauer erlangte Martini eine privilegierte Position, die er ebenso diskret wie durchsetzungskräftig zu nutzen wusste. Dies kam etwa im Zuge der Konstituierung von wissenschaftlichen Beratungsgremien und Forschungsorganisationen zum Ausdruck.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Termin:
03.05.2016 18:00 - 19:30
Veranstaltungsort:
Lesesaal der Leopoldina
Emil-Abderhalden-Straße 36
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Medizin
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
14.03.2016
Absender:
Caroline Wichmann
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event53603
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