Nach den Debatten der letzten Jahre sind viele Hochschulen zu der Ansicht gekommen, dass Lernen ein ganzheitlicher, selbstorganisierter Aneignungsprozess ist, den Lehrende und Institutionen unterstützen und begleiten. Gleichzeitig bewegen wir als Hochschule uns in einem formalen Bildungssystem, welches Kompetenzen vor allem danach bewertet, welche Abschlüsse und Zertifikate an welchen Institutionen erworben werden. In diesem Spannungsfeld versuchen wir die – auch nicht immer ganz eindeutige – Anforderung von Kompetenzorientierung umzusetzen.
Das in der Evangelischen Hochschule Berlin angesiedelte Projekt Bezert vertritt für seine Weiterbildungsangebote ein handlungsbezogenes und problemlösungsorientiertes Kompetenzverständnis, das weit über die reine kognitive Leistungsfähigkeit hinausgeht und auch affektive, motivationale und volitionale Komponenten der Handlungsfähigkeit fokussiert (Weinert 2001; Roth 1971). Im Zentrum stehen die Kompetenzen, die die Teilnehmenden bereits besitzen sowie solche, die sie noch für ihren Berufsalltag oder ein eventuell angestrebtes Studium benötigen. Dies entspricht dem Wunsch der Teilnehmenden und ihrer Arbeitgeber, möglichst konkret nutzbare Fertigkeiten und Konzepte aus der Weiterbildung mitzubringen, kollidiert aber oft mit der hochschulischen Tradition der eher abstrakten und allgemeinen Wissensvermittlung.
Eine kompetenzorientierte Hochschule bietet entsprechend andere didaktische Angebote, zum Beispiel im Bereich interprofessionellen Lernens an – doch nicht nur in der Didaktik schlägt sich Kompetenzorientierung nieder. Nach dem Konzept des Constructive Alignment (Biggs und Tang 2007) zeigen sich beispielsweise in der Prüfung genau die Kompetenzen, die tatsächlich zuvor im Kurs trainiert wurden. Also sind die Prüfung und dementsprechend die Prüfungsordnung, aber darüber hinaus auch der Bereich Anrechnung/ Anerkennung, die Auswahl und Weiterbildung der Lehrenden sowie die Curriculum- bzw. Studiengangsentwicklung Bereiche der Hochschule, in der die Kompetenzorientierung verankert werden muss, wenn sie konsequent umgesetzt werden soll.
Letztendlich können die dadurch angestoßenen Veränderungen das Selbstverständnis von Lehrenden und Forschenden beeinflussen und sich darauf auswirken, wie die sich Hochschulen als Bildungseinrichtungen definieren. Die wissenschaftliche Weiterbildung kann dabei Innovation vorantreiben.
Bei der Tagung können sich alle Teilnehmenden aktiv mit ihren Erfahrungen in Workshops einbringen. Teilweise werden im Vorfeld schon Materialien versandt oder es können eigene Fragestellungen im Vorfeld im Blog eingebracht werden.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
17.03.2017 09:00 - 17:30
Anmeldeschluss:
28.02.2017
Veranstaltungsort:
Teltower Damm 118-122
Hauptgebäude (F),
Audimax Raum F112
14167 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
15.02.2017
Absender:
Sibylle Baluschek M.A.
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event56826
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