Abraham Gottlob Werner (25.09.1749 – 30.06.1817) ist in der über 250jährigen Geschichte der TU Bergakademie Freiberg eine der herausragendsten Persönlichkeiten. Sein Wirken verschaffte der jungen Bildungsstätte internationales Renommee, seine Ausbildung durchliefen zahlreiche, später berühmte Absolventen, darunter Alexander von Humboldt. Studenten aus aller Welt kamen nach Freiberg, um bei Werner zu lernen. Ihm ist es zu verdanken, dass weltweit montanistische Hochschulen und große mineralogische und geologische Sammlungen nach Freiberger Vorbild gegründet wurden. Werner gilt als Vater der modernen Geologie und Mineralogie. Er hat die erste geologische Kartierung Sachsens vorgenommen, im Auftrag des Sächsischen Oberbergamtes.
Am 29. Juni beginnt an der TU Bergakademie Freiberg das internationale Werner-Symposium. Abraham Gottlob Werner war einer der herausragendsten Gelehrten der Universität, dessen wissenschaftliches Erbe noch heute weltweit Anerkennung findet. Vom 29. Juni bis 1. Juli werden Wissenschaftler aus neun Ländern über unterschiedliche Aspekte des Wirkens von Werner von Freiberg aus in die Welt und die naturwissenschaftlichen Netzwerke seiner Zeit diskutieren.
Der Festvortrag zur Freimaurerei von Prof. Dr. Klaus-Jürgen Grün am 30. Juni ist öffentlich, eine (kostenpflichtige) Anmeldung noch möglich. Grün ist selbst Freimaurer und seit 2000 Vizepräsident der Freimaurerischen Akademie des Alten Angenommenen Schottischen Ritus.
Zur Eröffnung des Symposiums am 29. Juni sprechen außer Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange, Bibliotheksdirektorin Susanne Kandler, Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger sowie Oberberghauptmann a.D. Prof. Reinhard Schmidt.
Den Eröffnungsvortrag mit Titel „Abraham Gottlob Werner in Literatur und Wissenschaft“ halten Altrektor Prof. Dr. Dietrich Stoyan und Prof. Dr. Karl-Armin Tröger von der TU Bergakademie Freiberg. Anett Wulkow, Mitarbeiterin des Universitätsarchivs, gibt anschließend erstmals einen Einblick in das Besucherbuch der Bergakademie zwischen 1769 und 1820. Das Ehrenbuch mit seinen 2.768 Einträgen von Naturforschern, Künstlern, Schriftstellern, Industriellen, Ingenieuren, Diplomaten und weiteren Persönlichkeiten aus Adels- und bürgerlichen Kreisen aus dem In- und Ausland gibt Kenntnis über die Wissenschaftsbeziehungen der Bergakademie in der Zeit, in der Abraham Gottlob Werner in Freiberg wirkte. In weiteren Panels des Symposiums werden Werners Arbeiten zu Farben in den verschiedensten Bereichen der Geowissenschaften, zur Mineralogie, oder seinen Überlegungen zum Anlegen von Sammlungen besprochen sowie die Bedeutung von Netzwerken in Sachsen und international – damals und heute. Das Symposium bietet insbesondere jungen Wissenschaftlern eine Plattform, um international Kontakte zu knüpfen und die eigene Forschung (nicht nur zu Werner) einem breiten Publikum vorzustellen.
Zum Abschluss des Werner-Symposium begeben sich die Tagungsteilnehmer und Interessenten (nur mit Anmeldung) auf Exkursion nach Görlitz, um die Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, als wichtigstes naturwissenschaftliches Netzwerk der Aufklärung in Europa und die historische Altstadt der östlichsten Stadt Deutschlands zu besichtigen oder die Landeskrone geologisch und archäologisch zu erkunden.
Zum öffentlichen Vortrag am 29.06.2017 19:30 Uhr: Die Geowissenschaftlichen Sammlungen von Abraham Gottlob Werner
Als im Jahr 1814 Werners neun Geowissenschaftliche Sammlungen taxiert wurden, belief sich der Wert auf 55.864 Taler und acht Groschen. Welchen Wert und welche Bedeutung haben diese Sammlungen heute? Welche Verantwortung tragen wir gegenüber materiellem Kulturgut? Der Referent Prof. Dr. Gerhard Heide ist Universtitätsprofessor für Allgemeine und Angewandte Mineralogie, Direktor der Geowissenschaftlichen Sammlungen und Wissenschaftlicher Direktor der terra mineralia, der Dauerausstellung der TU Bergakademie Freiberg. In seinem Vortrag, dem 156. Freiberger Kolloquium, stellt er neue Erkenntnisse zu Werners Sammlungen aus einem DFG-Projekt vor.
Veranstaltungsort: Senatssaal der TU Bergakademie Freiberg, Akademiestr. 6 in Freiberg
Infos: http://tu-freiberg.de/veranstaltungen/2017-06-29/vortrag-156-freiberger-kolloqui...
Festvortrag am 30. Juni 19:00 Uhr (mit Anmeldung): „Monisten und Reformlogen – Warum sich im 19. Jahrhundert Naturwissenschaftler der Freimaurerei verbunden fühlten“
Die Freiberger Loge „Zu den drei Bergen“ wurde am 15. Dezember 1798 gegründet. 1804 erwarb die Loge das Gebäude in der heutigen Waisenhausstraße. Bis zur Auflösung der Logen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts stieg die Mitgliederzahl auf mehr als 300 Logenbrüder. Fast alle bedeutenden Naturwissenschaftler des 18. Jahrhunderts waren in Freimaurerlogen organisiert, so auch Abraham Gottlob Werner. Der Referent Prof. Klaus-Jürgen Grün ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Philosophie der Goethe-Universität. Grün und seit 1991 Mitglied der Freimaurerloge Zur Einigkeit in Frankfurt am Main und seit dem Jahr 2000 Vizepräsident der Freimaurerischen Akademie des Alten Angenommenen Schottischen Ritus. Außerdem war er von 2007 bis 2016 Meister der in Bayreuth ansässigen Freimaurer-Forschungsloge Quatuor Coronati.
Teilnahmegebühr: 35,00 Euro
Veranstaltungsort: Brauhof Freiberg, Körnerstraße 2, 09599 Freiberg
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldungen (auch zu Einzelveranstaltungen) sind noch möglich, online (http://tu-freiberg.de/ub/werner-symposium-2017/anmeldung-0), telefonisch in der Universitätsbibliothek, Tel. 03731 39-2959, oder ab dem 28.06.2017 abends im Tagungsbüro in der Alten Mensa (Petersstraße 5 in Freiberg).
Termin:
29.06.2017 ab 09:30 - 01.07.2017 19:00
Anmeldeschluss:
29.06.2017
Veranstaltungsort:
Alte Mensa, Petersstraße 5
09599 Freiberg
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
27.06.2017
Absender:
Madlen Domaschke
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event57872
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