Mit Ingeborg Bachmanns Diktum „Schreiben kann man nicht sehen im Gegensatz zu anderen Handwerken“ ist das Problem benannt, dass die innere als eigentliche Tätigkeit des Schriftstellers im Bild nicht erfasst werden kann. Wer den Autor schreibend sieht, sieht eben doch nicht das Finden der Worte. Der konkrete Schreibakt ist, wohl nicht zuletzt deshalb, tatsächlich auch der Ausnahmefall in der fotografischen Autorikonographie. Ein ikonographischer Nebenzweig allerdings vermag, im Betrachter Vorstellungen von dem anzustoßen, was das Schreiben ausmacht: Bilder von Dichterschreibtischen und der mit ihnen verbundenen idiosynkratischen Schreibmaterialität. Der Vortrag präsentiert eine Funktionstypologie des fotografischen Schreibtischbildes (der Schreibtisch als Ort der Werkpräsentation, als charakterologisch-physiognomisches Äquivalent des Autors, als allegorische Imago von Arbeitsweise und Textgenese, als museales Objekt) und führt dabei historisch zurück bis in das 19. Jahrhundert, in welchem das Schreibmöbel zum ersten Mal als stellvertretende ‚Totenmaske‘ des Autors inszeniert wird.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
08.05.2018 18:15 - 19:45
Veranstaltungsort:
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Haus Unter den Linden
Eingang: Dorotheenstraße 27
Treffpunkt: Eingangsbereich (Rotunde)
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
16.08.2017
Absender:
Jeanette Lamble
Abteilung:
Generaldirektion - Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event58192
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