Der Wiener Architekt Adolf Loos befand 1921: „Die Architektur gehört nicht unter die Künste. Nur ein ganz kleiner Teil der Architektur gehört der Kunst an: das Grabmal und das Denkmal. Alles, was einem Zweck dient, ist aus dem Reiche der Kunst auszuschließen!“
Grab- und Denkmäler gehören nicht zu den Aufgaben von Architekten, indes dienen auch sie einem Zweck, dem Erhalt der Erinnerung, der Repräsentation von Personen, von Ereignissen und häufig dem Ausdruck von Macht.
Vielleicht hatte Loos eher den Nutzen im Sinn als Grenze zum „Reiche der Kunst“? Ca. 30 Jahre vor Christus definiert der römische Militärtechniker und Ingenieur, Marcus Vitruvius Pollio, Vitruv genannt, in dem seinem Förderer Kaiser Augustus zum Dank gewidmeten und einzigen bis heute erhalten gebliebenen Werk der antiken ‚Architekturtheorie‘ „De architectura libri decem“ - „Zehn Bücher über Architektur“ drei Prinzipien der Architektur: Firmitas, Utilitas, Venustas - Stabilität, Nützlichkeit und Anmut/Schönheit.
Gibt es Überschneidungen zwischen Architektur und Kunst? Welches sind die Unterschiede? Im Allgemeinen ist Architektur stabil, zweifellos ist sie nützlich. Aber ist sie auch schön? Oder auch: Will Architektur schön, kann Kunst nützlich sein?
Eines zumindest haben Architektur und Kunst gemeinsam: einen Autor und dessen vor Reproduktion und vor Verfälschung zu schützendes Werk, den Urheberschutz für eine persönliche Schöpfung mit geistigem Gehalt und wahrnehmbarer Formgestaltung, in der die Individualität des Urhebers zum Ausdruck kommt.
Programm
Begrüßung und Einführung 17.00 Uhr
• Prof. Dr. Dr. h.c. Peter M. Lynen, Vizepräsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und Sekretar der Klasse der Künste
Diskussionsrunde: Ist Architektur Kunst?
• Ein Streitgespräch zwischen Prof. Tony Cragg, Wuppertal und Prof. Dipl.-Ing. Julia Bolles-Wilson, Münster
• Moderation: Prof. Andreas Denk, Köln
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe:
„WISSENSCHAFT UND KUNST. Eine Verbindung mit Zukunft“:
Donnerstag, 9.11.2017, 17 Uhr
KUNST IM RECHTSFREIEN RAUM? Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Peter M. Lynen, Prof. Dr. Hanns Prütting, Prof. Dr. Hans-Peter Mansel
Ausstellung: "MENSCHEN.BILDER"
Ausstellung vom 25.09. – 09.11.17, montags – donnerstags,12 – 17 Uhr. Ausstellung mit Werken von Siegfried Anzinger | Rozbeh Asmani | Tony Cragg | Candida Höfer | Jürgen Klauke | Mischa Kuball | Markus Lüpertz | Marcel Odenbach | Gregor Schneider | Rosemarie Trockel. Neun der renommiertesten deutschen Künstlerinnen und Künstler, alle Mitglieder der Akademie, und ein junger Nachwuchskünstler des Jungen Kollegs stellen den Menschen in den Mittelpunkt ihrer hier gezeigten Arbeiten.
Der Eintritt ist frei.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
26.10.2017 17:00 - 19:30
Veranstaltungsort:
Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste
Palmenstraße 16
40217 Düsseldorf
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Kunst / Design
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
23.10.2017
Absender:
Dirk Borhart
Abteilung:
Presse und Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event58754
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