Bekannt geworden ist Koselleck vor allem für seine Begriffsgeschichte und Beiträge zu einer Theorie historischer Zeiten. Kaum bekannt dagegen ist die Bedeutung der Bilder und Bildlichkeit in Kosellecks Nachdenken über die Geschichte – lange bevor in den Geistes- und Kulturwissenschaften von einem „iconic turn“ – der ikonischen Wende – gesprochen wurde.
Die gemeinsame Ausstellung schöpft aus einem immensen Bilderfundus, der aus der langjährigen Fotografie- und Sammlungstätigkeit Kosellecks entstanden ist. Heute ist er im Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg aufbewahrt. Die Ausstellung präsentiert eine Vielzahl an Objektgattungen wie eigene Fotografien, Karikaturen und Zeichnungen, die im Dialog mit Kosellecks historischer Forschung und Theoriearbeit standen. Ebenso werden „Fremdmaterialien“ aus dem Archiv, wie Briefe und Manuskripte, Bücher aus seiner Biblio-thek oder Sammlungen von Pferde- und Denkmalfiguren zu sehen sein. So macht die Ausstellung visuell erfahrbar, was Reinhart Koselleck über viele Jahrzehnte hinweg beschäftigte: die bildliche Dimension der Geschichte und ihrer Erforschung.
Die einzelnen Exponate werden entlang von drei prägenden Leitgedanken in Kosellecks Forschung – „Zeitschichten“, „Politische Sinnlichkeit“ und „Erinnerungsschleusen“ – in drei „Erfahrungsräumen“ vorgestellt: in der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld, dem Ort der Lehre und Forschung Kosellecks, am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), dessen Direktorium Koselleck von 1974 bis 1979 angehörte, sowie im Bielefelder Kunstverein, den Koselleck als langjähriges Mitglied häufig besuchte.
Die Ausstellung ist eine Kooperation der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, dem Bielefelder Kunstverein, dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) und dem Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld. Gefördert wird die Ausstellung durch das Rektorat der Universität Bielefeld, die Abteilung für Geschichtswissenschaft und das Zentrum für Theorien in der historischen Forschung der Universität Bielefeld sowie die Universitätsgesellschaft Bielefeld. Studierende der Fachhoch-schule Bielefeld sind an der Erarbeitung der Ausstellungsgestaltung und mit künstlerisch-fotografischen Reflexionen der Sammlung Koselleck beteiligt.
Die Ausstellung „Reinhart Koselleck und das Bild“ korrespondiert nicht zuletzt mit aktuellen Anlässen, die die geisteswissenschaftlichen Traditionen Bielefelds aufgreifen und in neue Richtungen führen: mit dem an der Universität Bielefeld neu eingerichteten Bachelor-Studiengang „Bild- und Kunstgeschichte“ ab dem Wintersemester 2017/18, mit der Gründung eines Zentrums für Theorien in der historischen Forschung sowie der Einrichtung einer zweimonatigen, geschichtstheoretisch ausgerichteten Koselleck-Gastprofessur, die erstmals im Sommer 2018 besetzt wird.
Kontakt:
Kuratorinnen und Ansprechpartnerinnen:
Dr. Bettina Brandt, Universität Bielefeld
Tel.: 0521 106-3238
E-Mail: bettina.brandt@uni-bielefeld.de
Dr. des. Britta Hochkirchen, Universität Bielefeld
Tel.: 0521 106-67031
E-Mail: britta.hochkirchen@uni-bielefeld.de
Co-Kurator der Ausstellung im Bielefelder Kunstverein: Thomas Thiel, Direktor
Tel.: 0521-178806
E-Mail: kontakt@bielefelder-kunstverein.de
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
18.04.2018 ab 18:00 - 20.07.2018 21:00
Veranstaltungsort:
Ausstellungsorte und Eröffnungsdaten:
Universität Bielefeld, Abteilung Geschichtswissenschaft, Gebäude X A2
Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld
Eröffnung am Mittwoch, 18. April 2018, 18 Uhr
Bielefelder Kunstverein im Waldhof
Welle 61, 33602 Bielefeld
Eröffnung am Freitag, 20. April 2018, 19 Uhr
Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld
Methoden 1, 33615 Bielefeld
Eröffnung am Dienstag, 24. April 2018, 18 Uhr
33615 Bielefeld
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest
Eintrag:
21.12.2017
Absender:
Sandra Sieraad
Abteilung:
Medien und News
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event59280
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).