Hirn, Darm und Nieren, Leber und Lunge - was tun, wenn lebenswichtige Organe nicht mehr richtig arbeiten oder versagen? Seit wenigen Jahren können Forscher*innen kleine menschliche Organe aus Stammzellen züchten. Diese Organoide genannten Miniaturmodelle hat als einer der Pioniere der Stammzellforscher Jürgen Knoblich entwickelt. Mit seinen Kolleg*innen in Wien hat er nun in einem Hirnorganoid einen tödlichen Krebs entstehen lassen. Damit kann die Wirkung neuer Medikamente getestet werden, um Patient*innen mit einem derartigen Hirntumor womöglich retten zu können.
Auch Patient*innen auf der Warteliste für ein Spenderorgan, bei denen nur eine Transplantation das Leben retten kann, hoffen auf Ersatz durch Organoide. Gelänge es, aus ihnen transplantierbare Organe zu züchten, wären alle Probleme der Transplantationsmedizin beseitigt: Ihre Herstellung wäre ethisch unproblematisch, sie könnten nach Bedarf produziert werden und eine Abstoßung bliebe aus. Inzwischen wachsen nahezu alle menschlichen Organe als Organoide in den Laboren. Allerdings stehen die Organzüchter noch ziemlich am Anfang. Bisher sind es häufig einfache Gewebe, die gezüchtet werden. Kann man diese künftig mit Blutgefäßen oder Nervenfasern ausstatten und gibt es generelle Risiken im Umgang mit den artifiziellen Organen? Vor allem: In welchem Zeitrahmen werden sich die Forschungserkenntnisse für die Patient*innen hilfreich einsetzen lassen?
Diesen Fragen widmen sich namhafte Podiumsgäste beim 71. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT der Wochenzeitung DIE ZEIT, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie des Deutschlandfunks und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
ES DISKUTIEREN
Dr. med. Dipl.-Biol. Thomas Breidenbach, Geschäftsführender Arzt, Deutsche Stiftung Organtransplantation, Region Bayern
Dr. Jürgen Knoblich, stellvertretender Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Wien
Dr. Julia Ladewig, Entwicklungsbiologin und Stammzellforscherin am Hector Institut für Translationale Hirnforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
MODERATION
Ulrich Blumenthal, Redakteur „Forschung aktuell“, Deutschlandfunk
Andreas Sentker, Leiter Ressort Wissen, DIE ZEIT
BEGRÜßUNG
Frauke Hamann, Programmleiterin, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Im Anschluss laden wir Sie herzlich zu einem Umtrunk ein. Eintritt frei.
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung erforderlich:
https://www.vf-holtzbrinck.de/veranstaltungen/zeit-forum-wissenschaft/zeit-forum...
Termin:
17.09.2018 18:55 - 21:00
Anmeldeschluss:
17.09.2018
Veranstaltungsort:
Leibniz-Saal, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Markgrafenstraße 38
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Biologie, Medizin, Philosophie / Ethik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
04.09.2018
Absender:
Friederike Busch
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event61426
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