Bionische Roboter, musizierende Stammzellencomputer, virtuelle Welten, Kunst von und mit künstlichen Intelligenzen, in einem Dreiklang aus Kunstausstellung, Filmfestival und Symposium zeigt das diesjährige BEYOND Festival wieder „eine Zukunft, die schon begonnen hat“. Es sei vorauszusehen, meint der Festivalleiter Ludger Pfanz, dass die Interaktion zwischen Mensch, künstlichen Intelligenzen, Roboter und immersiven Medien wie virtuelle und erweiterte Realität unsere zukünftigen Arbeits- wie Lebensumfelde radikal verändern werde. Doch die wichtigsten Fragen zu diesen Interaktionen müssen noch gestellt werden. Und genau das versucht das vom Kulturamt der Stadt Karlsruhe geförderte BEYOND Festival zu initiieren. Durch Symposium und künstlerische Interventionen sollen so viel wie möglich, vor allem auch junge Menschen in „die wichtigsten Debatten unserer Zeit“ eingebunden werden, sagt die Organisatorin des Festivals Gülsel Özkan. Um zukünftige Berufe sicher vor der Übernahme durch Maschinen zu machen, müsse unser Bildungssystem zwingend verändert werden. Erforderlich sei, die Überschneidung zwischen Menschen und Computern zu meiden und Berufe auszubilden, die ein Element menschlichen Verhaltens erfordern, das Computer nicht replizieren können: Intuition, Kreativität, Innovation, Mitgefühl, Vorstellungskraft, Problemlösung, Erfindungsgabe, Empathie. Im dem seit 2011 jährlich stattfindendem Zukunfts-Festival werden nationale und internationale Experten, Ingenieure und Künstler Aspekte künstlicher und künstlerischer Intelligenz und virtueller Realitäten erlebbar machen, kritisch diskutieren, Risiken und Chancen dieser Technologie aufzeigen sowie neue Geschäftsmodelle vorstellen.. Hauptziele sind, eine breite Aufmerksamkeit auf diese Technologien zu lenken und Debatten, Interesse und qualifizierte politische Diskurse zu erzeugen. Die Wissenschaft hält superintelligente Maschinen für durchaus realisierbar und im Laufe dieses Jahrhunderts für wahrscheinlich. Aber sie prophezeit auch, ihre Erschaffung könne entweder das Beste oder das Schlimmste sein, was jemals der Menschheit widerfahren ist. Eine zentrale Frage dabei ist: Wie soll Software die Welt verbessern, wenn sie sich an einer unfairen Gegenwart orientiert? Für Regierungen und Institutionen bedeutete es schon immer eine besondere Herausforderung, die Gestaltung von Zukunftsoptionen zu vermitteln.. Ihr Instinkt besteht darin, existierende Ideen, Industrien und Unternehmen, Institutionen und Denkweisen zu schützen, anstatt sie und sich zu erneuern. Um in einer Zeit sich exponentiell beschleunigender Entwicklungen auf kreative und kritische Weise Zukunft gestalten zu können, braucht es ein kreatives Miteinander von Geistes-und Naturwissenschaften, Technologie und Kunst, experimentelle Laboratorien, neue Lehr- und Lernformen, neue Kunstformen, neue gesellschaftliche Experimente im internationalem Kontext und eine informierte Öffentlichkeit. Auch fehlt eine kritische Auseinandersetzung mit den Potentialen und Gefahren der neusten digitalen Technologien und Automatisationen, denn Computer verfügen über keine empathischen Fähigkeiten. Maschinen setzen sich keine Ziele, haben kein Verantwortungsgefühl und stellen keine Fragen. Selbst wenn sie mit großen Datenmengen trainiert werden, können Maschinen nur aus der Vergangenheit lernen. Sich die Zukunft vorzustellen, dazu sind sie nicht in der Lage. Aber sich die Zukunft nicht nur vorzustellen, sondern sie auch aktiv zu gestalten, ist das erklärte Ziel des Symposiums „Future Design“ während des diesjährigen BEYOND Festivals. „Es sind nur die Grenzen unserer Vorstellungskraft, die uns daran hindern, Technologien und Gesellschaften zu denken, die in der Lage sind, den Antagonismus zur Natur aufzulösen“, bekräftigt Festivalleiter Ludger Pfanz. Die Staatliche Hochschule für Gestaltung und das ZKM seien sich ihrer Vorreiterstellung und Verantwortung in diesem Bereich bewusst – um als Labor und Observatorium für Kunst, Wissenschaft und neuer Anwendungen der neuesten digitalen Technologien zu fungieren. Damit soll die Rolle der Menschen bei der Antizipation des sozialen Wandels gefördert und sichergestellt werden, dass junge Menschen die Fähigkeiten erwerben, die sie in der digitalen Wirtschaft brauchen. Parallel zum Symposium erwartet die Besucher vom 3. bis 7. Oktober 2018 in den Lichthöfen der HfG die Kunstaustellung „Sapiens“, kuratiert vom portugiesischen Künstler Prof. Joao Tabarra. Hierbei hinterfragen Studierende der HfG unsere Vorstellungen vom „Mensch-Sein“ im digitalen Zeitalter und stellen gemeinsam mit internationalen Künstlern wie Vibeke Sorensen, Ina Conradi und Vesna Petresin virtuelle Erfahrungen und immersive Erlebnisse aus. Kunst, mit und durch künstliche Intelligenz werden von Frederic Fol Leymarie, Mario Klingemann und dem Maler/Programmierer-Duo Roman Lipski und Florian Dohmann repräsentiert. Das Konzert „Biocomputer Rhythms“ von Prof. Eduardo Miranda mit einem Stammzellencomputer und ein Filmfestival mit Retrospektive zu Filmen über künstliche Intelligenz im Filmpalast runden das Programm ab. „Die Geschichten von heute sind die Geschichte von morgen“, so Ludger Pfanz‘ programmatische Zusammenfassung des Festivals.
Hinweise zur Teilnahme:
https://www.beyond-festival.com/de/sei-ein-teil/tickets/
Termin:
03.10.2018 - 07.10.2018
Veranstaltungsort:
3D-Festival BEYOND ZKM | Zentrum für Kunst- und Medientechnologie Lorenzstr. 19
76135 Karlsruhe
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Elektrotechnik, Gesellschaft, Informationstechnik, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
13.09.2018
Absender:
Özkan Gülsel
Abteilung:
Strategische Entwicklung und Kommunikation - Gesamtkommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event61537
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