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21.11.2018 - 21.11.2018 | Hamburg

Wissen und Entscheidung: Zur Endlagerung radioaktiver Reststoffe

Im Zusammenhang der Vorlesungsreihe "Wissen im Wiederstreit" reflektiert Prof. Dr. Konrad Ott in seinem Vortrag am Beispiel der ENTRIA-Forschungen die Frage nach Integration und Selektion von heterogenen und einander widerstreitenden Wissensbeständen auf dem Wege der Entscheidungsfindung.

Auch nach dem Ende der zivilen Nutzung der Kernenergie verbleibt das Problem, hochradioaktive Reststoffe für einen extrem langen Zeitraum sicher einzulagern. Es müssen Lagerstätten ausgewiesen werden, wobei Proteste der betroffenen Regionen wahrscheinlich sind. Von 2012-2017 untersuchte die Forschungsplattform ENTRIA mehrere Einlagerungsstrategien. Im Verlaufe dieser Forschungsarbeiten wurde deutlich, dass nuklearphysikalische, geologische, ingenieurs und materialwissenschaftliche, bautechnische, juristische, politikwissenschaftliche und auch ethische Wissensbestände bei der Problemlösung zu integrieren sind. Der Prozess der Endlagersuche soll transparent, öffentlich und partizipativ durchgeführt werden, weshalb auch außer-wissenschaftliches „soziales“ Wissen zu berücksichtigen ist. So reklamieren die atom-kritischen Gruppierungen ein Wissen für sich, das sich während des Widerstands gegen den Standort Gorleben konstituiert hat. Zudem sind im Suchverfahren neue governance-Behörden als Wissensträger und -akteure aktiv. Der Vortrag reflektiert am Beispiel der ENTRIA-Forschungen die Frage nach Integration und Selektion von heterogenen und einander widerstreitenden Wissensbeständen auf dem Wege der Entscheidungsfindung.

Konrad Ott studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und schloss das Studium 1986 mit dem Titel des Magister Artium ab. 1989 wurde er mit einer Arbeit über die Entstehung und Logik der Geschichtswissenschaft promoviert. Von 1991 bis 1993 war er Mitglied des Graduiertenkollegs „Ethik in den Wissenschaften“ an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1995 wurde er an der Universität Leipzig habilitiert, war von 1997 bis 2012 Professor für Umweltethik an der Universität Greifswald und von 2000 bis 2008 Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung. Seit 2012 hat er den Lehrstuhl „Philosophie und Ethik der Umwelt“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel inne.

Wir weisen darauf hin, dass die Vorlesungen aufgezeichnet und anschließend zum Download auf unserer Homepage zur Verfügung stehen werden. Eine Übertragung im Hörfunk zu einem späteren Zeitpunkt ist vorgesehen. Die Veranstaltungen werden fotografisch dokumentiert. Die Bilder können auch das Publikum zeigen.

Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung wird gebeten unter www.awhamburg.de/veranstaltungen

Termin:

21.11.2018 19:00 - 20:30

Veranstaltungsort:

Hotel Baseler Hof, Gartensaal,
Esplanade 15
20354 Hamburg
Hamburg
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

fachunabhängig

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

21.09.2018

Absender:

Dr. Elke Senne

Abteilung:

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event61623


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