Prof. Dr. Jens Lüssem von der Fachhochschule Kiel und Dr. Rainer Wieching werden die Ergebnisse des Projekts „Anwendungsnahe Robotik in der Altenpflege“ vorstellen. Im Rahmen des Projekts haben die Forscher Roboter Pepper in mehreren Alten- und Pflegeheimen eingesetzt. Dabei haben sie herausgefunden, dass es unbedingt nötig ist, mit den Senioren und den Pflegekräften zusammen Programme für den Roboter zu entwickeln. Nur so akzeptieren sie den 1,20 Meter großen Roboter mit den großen Kulleraugen wirklich.
Die Wissenschaftler haben außerdem erlebt, dass Pflegekräfte, die sich vorher negativ über Robotik in der Pflege geäußert haben, im Umgang mit Pepper schnell Vorurteile abgebaut haben. Sie hätten gemerkt, dass Pepper ihre Arbeitsplätze nicht ersetzen soll, sondern sie bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen kann. „Pepper kann die Senioren etwa mit einem Spiel unterhalten, während die Pflegekräfte einen anderen Bewohner versorgen“, erklärt Dr. Rainer Wieching.
Auch die Bereitschaft der Senioren, sich mit digitaler Technik zu beschäftigen, sei durch den Kontakt mit Pepper deutlich gestiegen. „Weil sie mit Pepper interagieren können, ist das auch nicht so abstrakt, wie sich mit einem Smartphone oder Tablet auseinander zu setzen“, sagt Wieching. Pepper kann mit den Senioren Bewegungsübungen machen oder mit ihnen ein Quiz spielen. Besonders beliebt bei den Senioren ist es, wenn der Roboter versucht, ihr Alter zu erraten. Denn meistens schätzt er sein Gegenüber ganz charmant viel zu jung ein. Auch künftig wird der Roboter testweise in Altenheimen eingesetzt.
Beim Abschlusssymposium wird es darüber hinaus darum gehen, welche Anliegen Pflegekräfte an die Gesundheitspolitik bei der Digitalisierung haben. Das wird Dietmar Erdmeier vom ver.di-Bundesvorstand erklären. Der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein, Landespastor Heiko Naß, wird über die ethischen Aspekte von Robotik in der Altenpflege sprechen. Ob Digitalisierung in der Pflege überhaupt machbar ist und wie die Qualität gesichert werden kann, erklärt Dr. Heidemarie Kelleter vom Diözesan-Caritasverband Köln.
Das Projekt ARiA ist Teil des Wissenschaftsjahres 2018 – Arbeitswelten der Zukunft und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Hinweise zur Teilnahme:
Bitte melden Sie sich für das Abschlusssymposium bei Felix Carros unter 0271 740-5166 oder felix.carros@uni-siegen.de an.
Termin:
23.11.2018 09:00 - 17:00
Veranstaltungsort:
Artur-Woll-Haus
Am Eichenhang 50
57076 Siegen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Philosophie / Ethik
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
15.11.2018
Absender:
Sonja Riedel
Abteilung:
Stabsstelle für Presse, Kommunikation und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event62179
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