Arbeit 4.0
Der Begriff Arbeit 4.0 beschreibt eine grundlegende Revolutionierung der Arbeitswelt durch Globalisierung, Digitalisierung, Automatisierung und Individualisierung. Die damit verbundenen technischen Weiterentwicklungen erfordern auch organisatorische und soziale Anpassungen. Arbeit 4.0 zeichnet sich deshalb aus durch wachsende Flexibilisierung und Mobilität sowie eine Transformation von hierarchischen zu offenen Organisationsstrukturen. Darüber hinaus ist sie gekennzeichnet durch die wachsende Vernetzung von Arbeitsbeziehungen zwischen Menschen oder Organisationen untereinander sowie zwischen Menschen und Technik/Robotern.
Für den Menschen bietet Arbeit 4.0 die Chance, Wertschätzung und Bestätigung zu erfahren, sich selbst zu verwirklichen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Sein Wunsch nach Erfüllung und Sinnhaftigkeit in der Arbeit steht also im Mittelpunkt. Dies erfordert jedoch gleichzeitig die Fähigkeit und Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln (Stichwort "Lebenslanges Lernen"), um dem technologischen Forschritt und den sich dadurch ständig ändernden Rahmenbedingungen gewachsen zu sein.
Führung 4.0 und Positive Leadership
Arbeitsorganisation und Führung in Unternehmen müssen auf die veränderten Arbeitswerte des Menschen und die neuen Herausforderungen, denen er sich stellen muss, reagieren. Führung 4.0 führt deshalb zu flacheren und flexibleren Hierarchien, Führungskräfte geben Entscheidungskompetenzen und Entscheidungsverantwortung glaubwürdig ab. Sie fördern die Selbstkompetenz ihrer Mitarbeiter*innen, indem sie Autonomie- und Zugehörigkeitsbedürfnisse im Gleichgewicht halten: einerseits individuelle Stärken erkennen und fördern - andererseits eine gemeinsame Identität schaffen, um eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Agile Methoden sind auf dem Vormarsch. Das "Positive Leadership"-Konzept basiert auf Erkenntnissen der Positiven Psychologie. Positive Leadership geht von der Annahme aus, dass eine positive Grundstimmung im Unternehmen, die Förderung individueller Stärken, eine gute Zusammenarbeit, Sinnerleben und Wirksamkeitserfahrung entscheidend dazu beitragen, dass ein Mensch sein Potential zum Wohle des Unternehmens entfaltet. Zahlreiche Unternehmen setzen die Ansätze und Instrumente der Positiven Psychologie bereits erfolgreich zum Aufbau einer positiven Unternehmenskultur ein.
Positive Psychologie
Der Begriff Positive Psychologie beschreibt eine bestimmte Blickrichung der Psychologie. Diese angewandte Forschungsrichtung wurde 1998 formal begründet. Sie befasst sich mit der Erforschung der psychologischen Prozesse, die zu Glück, Freude, Lebensqualität und positivem Verhalten führen. Die Positive Psychologie ist ein Gebiet der akademischen Psychologie und nutzt wissenschaftliche Methoden, um ihre Modelle und Interventionen zu validieren. Sie thematisiert die Unterscheidung zwischen "functioning" (Funktionieren) und "flourishing" (Aufblühen) als einen Zustand, in dem man Glück bzw. Wohlbefinden erfährt, sich öffnet, aufnahme- und lernbereit ist und Zugang zu seinen Ressourcen hat. Dabei blendet sie jedoch das Negative wie Leid und Belastung als natürlichen Bestandteil der menschlichen Entwicklung nicht aus.
TAGUNGSPROGRAMM
10.00 – 10.30 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Michael Bienert, Hochschule Hannover, Dekan der Fakultät IV – Wirtschaft und Informatik, Schwerpunkte Handel und Vertrieb, Gesunde Führung + Betriebliches Gesundheitsmanagement
Impulsvortrag: „Arbeit und Führung 4.0? Antworten der Positiven Psychologie“
Dipl.-Päd. Sabine Wesely M.A., Hochschule Hannover, Fakultät IV – Wirtschaft und Informatik, Abteilung Betriebswirtschaft, Schwerpunkte Soziale Kompetenz, Führung und Persönlichkeit + Positive Psychologie in Unternehmen
10.30 – 11.00 Uhr
Vortrag: „Die Wissenschaft vom gelingenden Leben und Arbeiten. Warum brauchen wir die Positive Psychologie in Unternehmen?“
Dr. Daniela Blickhan, 1. Vorsitzende des Dachverbands für Positive Psychologie, Gründerin und Leiterin des INNTAL INSTITUTS seit 1991, Autorin von „Positive Psychologie: ein Handbuch für die Praxis“
11.15 – 12.00 Uhr
Vortrag: „Positive Leadership. Erfolgreich Führen mit PERMA-Lead. Fundierte Forschung – Praktische Umsetzung“
Dr. Markus Ebner, Wirtschafts- und Organisationspsychologie an den Universitäten Wien und Klagenfurt, seit 20 Jahren Coach und Trainer mit Schwerpunkt Leadership und Management, Gründungsmitglied im Board of Directors der Austrian Association for Positive Psychology, Autor von „Positive Leadership. Erfolgreich Führen mit PERMA-Lead“
12.45 – 13.30 Uhr
Vortrag: „Selbstmanagement mit Mottozielen (ZRM). Nachhaltige Motivation durch persönliche Metaphern“
Dr. Thomas Dyllick, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sozialpsychologie der Universität Mannheim, selbständiger Trainer am Institut für Selbstmanagement und Motivation Zürich (ISMZ)
13.30 – 14.15 Uhr
Vortrag: „Change Prozesse und Sinnovative Unternehmensführung. Wie die Vereinbarkeit von unternehmerischen und individuellem Wachstum gelingt“
Dr. Jelena Becker, Psychologin in eigener Praxis, Tätigkeitsschwerpunkte: Sinnorientierte Einzel- und Organisationsberatung, Betriebliches Gesundheitsmanagement & Prävention, Dozentin an der FOM Bremen
14.45 – 16.00 Uhr
Vertiefende Workshops zu den Vorträgen
Dr. Daniela Blickhan: „Vertiefung: Die Wissenschaft vom gelingenden Leben und Arbeiten. Warum brauchen wir die Positive Psychologie in Unternehmen?“
Dr. Markus Ebner: „Vertiefung Positive Leadership. Erfolgreich Führen mit PERMA-Lead. Fundierte Forschung – Praktische Umsetzung“
Dr. Jelena Becker: „Vertiefung Change Prozesse und ‚Sinnovative‘ Unternehmensführung. Wie die Vereinbarkeit von unternehmerischem und individuellem Wachstum gelingt“
Prof. Dr. Michael Bienert: „Betriebliches Gesundheitsmanagement“
Prof. Dr. Carolina Schnitzler, Hochschule Hannover, Fak. IV: „Agilität“
Frank Kettner-Nikolaus, Geschäftsführer Gesundheitswirtschaft Hannover e.V.: „Gesundheit 4.0“
Sabine Wesely: „Werte der Generationen x und Y“
16.00 – 16.20 Uhr
Vortrag: „Wertschätzende Führung und Positive Psychologie in Organisationen aus wissenschaftlicher Perspektive: Was funktioniert? Was funktioniert nicht?“
Prof. Dr. Peter Fischer, Lehrstuhl für Sozial-, Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Regensburg, Dozent an der European School of Management & Technology Berlin, Center for Leadership and People Management an der LMU München, TUM School of Management
16.20 – 16.40 Uhr
Vortrag: „Die Kraft von Vision“
Prof. Dr. Dr. Daniel Wichelhaus, Hochschule Hannover, Fakultät IV – Wirtschaft und Informatik, Schwerpunkte: Handel und Vertrieb, Soziale Kompetenz + Management
16.40 - 17.00 Uhr
Schlusswort und Ausklang
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist nach verbindlicher Anmeldung unter >ppfachtag@hs-hannover.de> möglich, die Plätze sind begrenzt.
Termin:
22.03.2019 10:00 - 17:00
Veranstaltungsort:
Hochschule Hannover
Ricklinger Stadtweg 120, Aula
30459 Hannover
Niedersachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Psychologie, Wirtschaft
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
23.01.2019
Absender:
Kristina Freise
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event62611
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