Patientenautonomie und freie Einwilligung in medizinische Interventionen aller Art sind im Zeitalter einer nachpaternalistischen Medizin zu zentralen Prinzipien der Medizin- und Bioethik aufgerückt. Gleichwohl stößt das Ideal einer (informierten) Willensentscheidung in der Umsetzung oft an Grenzen und zeigt sich vor allem im Rahmen medizin- und bioethischer Grenzfragen als nicht unproblematisches Konzept. Gemeinsam ist den Problemlagen dabei, dass sie alle letztlich auf den Begriff des Willens rekurrieren. Zugleich ist es aber gerade dieser Begriff des Willens, der zumindest dann in Schwierigkeiten führt, wenn man ihn einseitig auf eine Autonomiekonzeption reduziert, in der Wille mit bewusster Reflexivität gleichgesetzt wird. Es liegt daher nahe, an diesem zugrunde liegenden Willensbegriff anzusetzen und zu fragen, ob dieser derart modifiziert werden kann, dass auf seiner Grundlage die medizinethischen und rechtlichen Schwierigkeiten in befriedigender Weise aufgelöst werden können.
Ziel des von den Universitäten Bamberg, Eichstätt und Halle/Saale konzipierten und organisierten Projekts soll es sein, im Rückgriff auf einschlägige Willenskonzepte der Philosophiegeschichte, die einen wesentlich höheren Grade an Komplexität aufweisen als die im gegenwärtigen Diskurs auftretenden Vorstellung von Willensfreiheit, einen Willensbegriff zu entwickeln, der den Problemlagen einer an einer vereinseitigenden Autonomiekonzeption ausgerichteten Theorie des Willens gerecht werden kann.
Hinweise zur Teilnahme:
Besucherinnen und Besucher werden um eine Anmeldung unter marko.fuchs@uni-bamberg.de gebeten.
Termin:
15.02.2019 ab 14:30 - 16.02.2019 17:00
Veranstaltungsort:
Universität Bamberg
An der Universität 2
Raum 00.26
96047 Bamberg
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie, Recht
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
24.01.2019
Absender:
Mirjam Schmitt
Abteilung:
Dezernat Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event62622
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).