Derzeit sprechen Soziologen und Theologen gerne von der ‚Wiederkehr der Religion‘. Abgesehen von der Frage, ob Religion je verschwand, empfiehlt es sich, genau hinzuschauen, was da ‚wiederkehrt‘. Neben einer warenförmigen Religiosität findet sich auch das, was amerikanische Religionssoziologen „strong religion“ nennen: die unterschiedlichen Ausprägungen des Fundamentalismus. Dieser wird oft und vorschnell mit dem Islam assoziiert, doch führt uns der Begriff zurück in die christlichen Anfänge dieses ‚modernen Antimodernismus‘. In seiner Ablehnung von historischer Kritik, Evolutionslehre, Toleranz, Meinungsfreiheit, Pluralismus und einer mehr oder weniger strikten Trennung von Staat und Religion hatte der Fundamentalismus, und zwar auch der christliche, von Anfang an politische Implikationen, die mit den Verfassungen moderner Demokratien schwer vereinbar sind. Was aber fasziniert Menschen am religiösen Fundamentalismus? Warum sind sie – von Indien über den Nahen Osten bis Europa und Amerika – bereit, um fragwürdiger Eindeutigkeit willen, das Opfer der Vernunft zu bringen, Zweifel zu unterdrücken, sich einer hohen sozialen Kontrolle zu unterwerfen und sogar Gewalt anzuwenden? Es sind Fragen, die nur interdisziplinär beantwortet werden können und weit über ein engeres akademisches Interesse hinausreichen.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
23.05.2019 17:00 - 19:00
Veranstaltungsort:
Pallottistraße 3
56179 Vallendar
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
26.03.2019
Absender:
Dipl. Verwaltungswirt Stefanie Fein
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event63180
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