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Der Designer und Typosoph Ecke Bonk, der auch das Logo der aktuell präsentierten Documenta11 in Kassel gestaltet hat, möchte Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Kunst provozieren und darstellen. Diesem Konzept entsprechend, präsentiert er derzeit im Rahmen der Documenta das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm in Form einer Installation im Fridericianum, dem Arbeitsplatz der Brüder Grimm während ihrer Kasseler Bibliothekszeit.
Sein "Book of words. Random reading" besteht aus den 380 Lieferungen der Erstbearbeitung sowie aus den seit 1965 erschienenen Lieferungen der Neubearbeitung des Grimm'schen "wörterbuches zum hausbedarf", die von der Berlin-Brandenburgischen und der Göttinger Akademie der Wissenschaften herausgegeben werden. Bislang allerdings wies die Bonk'sche Installation eine Lücke auf: die für die zunächst letzte Lieferung der Neubearbeitung des Wörterbuchs. Jetzt kann diese Lücke geschlossen werden: Am kommenden Freitag, den 6. September 2002, wird der Künstler die jüngst von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vorgelegte 23. Lieferung des Deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm in seine Installation einpassen.
Den schier unerschöpflichen Inhalt des an die 300 000 Stichwörter enthaltenden Grimm'schen Grundlagenwerkes der deutschen Wortgeschichte verdeutlichen auf der Documenta nicht nur fast sämtliche Titelblätter aller bislang erschienenen Lieferungen des Wörterbuches, sondern auch eine als Projektion ablaufende Stichwortliste, die vom ersten Eintrag (A) bis zum letzten (Zypressenzweig) reicht. In einem anderen Raum werden, nach einem Random-Verfahren (d.h. per Zufallsgenerator) ausgewählt, jeweils drei Artikel des Wörterbuchs in einer der originalen Typographie dieses Nachschlagewerkes angenäherten Form gezeigt.
Bis zum Ende der Documenta sollen möglichst viele Artikel der Erstfassung als "digitales Rollbild" visualisiert sein. Dadurch möchte der Künstler einen Einblick in die Wortwelt des Wörterbuchs geben, jenes nach Ecke Bonk "einflußreichen und kaum erfaßbaren Zeichensystems, (das) repräsentativ für ein zentrales Wahrnehmungsmodell von Wirklichkeit steht". Wie in seinen früheren Arbeiten zum interdisziplinären Austausch von Naturwissenschaft, Graphik, Kunst und Philosophie geht es ihm auch hier um die Wechselwirkung von Wissenschaft und Kunst.
Realisiert wurde dieses Projekt mit Unterstützung des Trierer Kompetenz-Zentrums, in dem die Digitalisierung des Deutschen Wörterbuchs in der Erstfassung erfolgte. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat Leihgaben in Form von Einzellieferungen beigesteuert. Die bislang im Rahmen der Installation frei gebliebene Stelle wollte Bonk zeichenhaft für die nach über 150 Jahren noch nicht abgeschlossene Geschichte des "Grimm" und für die Prozessualität der Wortgeschichte gedeutet wissen. An der nunmehr bevorstehenden "Vervollständigung" seines Kunstwerkes werden Vertreter der Berliner und Göttinger Akademie-Arbeitsstellen, des Hirzel-Verlags, des Trierer Kompetenz-Zentrums und des Kasseler Grimm-Museums teilnehmen. Das "Einpassen" der Akademieveröffentlichung wird vom Künstler um 11.00 Uhr in den Ausstellungsräumen des Fridericianums in Kassel vorgenommen werden.
Hinweise zur Teilnahme:
Weitere Informationen erteilt gerne:
Dr. Peter Schmitt, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung,
Telefon 030/20370-674.
Termin:
06.09.2002 ab 11:00
Veranstaltungsort:
Documenta
Ausstellungsräume im Fridericianum
Friedrichsplatz 18
34117 Kassel
Hessen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
04.09.2002
Absender:
Renate Nickel
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
unbekannt
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event6369
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