Nach einem einführenden Vortrag von Prof. Dorothea Redepenning (Universität Heidelberg), Expertin für russische und sowjetische Musikgeschichte, folgen Darbietungen zum Traum in der russischen Moderne. Unter anderem werden Stücke von Tschaikowski, Rimsky-Korsakow, Chatschaturjan aufgeführt.
Musikalisch enthält das Programm zahlreiche Schätze: Etwa die berühmte, in Deutschland nur selten aufgeführte Walzer-Phantasie (1839) vom Vater der russischen Kunstmusik Michail Glinka. In diesem träumerischen, leicht-beschwingten Stück dürfen die Zuhörer erleben, wie Glinka Stilelemente der Tanzmusik des wirkmächtigen Pjotr Iljitsch Tschaikowskis vorwegnahm. Von Tschaikowski werden unter anderem seine Winterträume (1866), in denen der Komponist dem strengen russischen Winter in all seinen Erscheinungen eine stimmungsvolle und bisweilen auch alptraumartige Liebeserklärung macht, zu hören sein.
Mit dem Stück Traum aus Nikolai Rimsky-Korsakows Opernlegende Sadko (1898) wird eine weitere bedeutende Station klassischer russischer Musik geboten. Hier träumt sich der entschlummernde Titelheld, Musikant und Kaufmann Sadko in das märchenartige Ambiente einer musikgewordenen Unterwasserwelt. Aus der sowjetischen Zeit folgen Stücke von Georgi Wassiljewitsch Swiridow und Aram Chatschaturjan. Den von der kaukasischen Volksmusik und von der russischen Moderne beeinflussten Stil des armenisch-sowjetischen Komponisten, der vor allem für seine epische Filmmusik (unter anderem für Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey) bekannt gewordenen ist, zeigt auch seine Nocturne (1944).
Die Traumvertonung Son der zeitgenössischen Komponistin Ekaterina Shatrova beschließt den Abend zur russischen Traummusik mit einem Ausflug in den Jazz.
Im Anschluss an das Programm laden die Veranstalter zu einem Weinempfang ein. Den Abend organisieren die Nachwuchswissenschaftlerinnen Evelina Molitor und Nadja Görz.
Kontakt für die Medien: Nadja Görz: Tel: +49 (0) 681 / 302–4872, E-Mail nadja.goerz(at)uni-saarland.de
Zum Graduiertenkolleg „Europäische Traumkulturen“:
Die Mitglieder des Graduiertenkollegs „Europäische Traumkulturen“ erforschen seit 2015 die Beziehungen zwischen Traumästhetik, Kultur und Wissensgeschichte. Sie untersuchen, wie Träume im europäischen Kulturraum vom Mittelalter bis in die Gegenwart in Kunst und Kultur dargestellt werden, etwa in Romanen und Gedichten, auf der Bühne, im Film, im Computerspiel oder in Gemälden. Den Schwerpunkt der interdisziplinären Forschungsarbeit bilden die jeweiligen Wechselwirkungen zwischen Traumästhetik, Wissenspoetik, Kunst und Kultur in den unterschiedlichen europäischen Kontexten. Die Literaturwissenschaftlerin Christiane Solte-Gresser leitet das Graduiertenkolleg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG hat in diesem Jahr eine zweite Förderphase bewilligt: Bis 2024 fließen rund 3,6 Millionen Euro aus Mitteln des Bundes ins Saarland.
http://www.traumkulturen.de/
Hinweise zur Teilnahme:
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Termin:
17.07.2019 ab 18:30
Veranstaltungsort:
Aula (A3 3)
Campus in Saarbrücken
66123 Saarbrücken
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Musik / Theater
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
26.06.2019
Absender:
Claudia Ehrlich
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event64117
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