Im Zuge der Implementierung von zusätzlichen Funktionalitäten auf Oberflächen bildet die Sol-Gel-Technik ein weiteres wichtiges Standbein der atmosphärendruck-basierten Beschichtungsverfahren. In Abhängigkeit von den eingesetzten Precursoren können mittels Sol-Gel-Prozess aus kolloidalen Dispersionen nichtmetallische anorganische oder hybridpolymere Schichten auf unterschiedlichen Materialien wie Glas, Metall, Textilien und Kunststoffen appliziert werden. Durch den Einbau kleinster anorganischer oder organischer Partikel in die Schichten lassen sich zusätzliche Funktionalitäten wie Kratzfestigkeit, Fluoreszenzeigenschaften oder antibakterielle Wirkung erzielen. Die Kombination der Sol-Gel-Technik mit verschiedenen atmosphärendruck- bzw. vakuumbasierten Verfahren verbessert die Haftfestigkeit der speziellen Funktionalisierungen und damit auch die Langzeitbeständigkeit der Beschichtungen. Vor diesem Hintergrund soll der Workshop einen Einblick in die Technologie bieten, aktuell laufende Entwicklungsaufgaben vorstellen und Anregungen für mögliche industrielle Applikationen liefern.
Programm (vorläufig)
I. THEORIE
Einführung in die Sol-Gel-Technik
- Chemische Grundlagen
- Eigenschaften der Sole und Analyse
Möglichkeiten der Sol-Gel-Technik im Überblick
- Übersicht: Beschichtungen, Pulver, Fasern
- Vorteile gegenüber anderen Technologien
Applikationstechnik
- Substrate
- Tauchen, Sprühen, Rakeln, Schlitzdüse
- Sol-Gel-Anlage
Kombinationstechnologien
- Pyrosil oder Plasma für bessere Haftung
- Theorie zur Haftungsverbesserung
Anwendungsfelder
- Antihaft-, Fluoreszenz-, Barriere-, Bakterizide-, Kratzschutz- und Photokatalytische
Beschichtungen
Aktuelle Forschungsschwerpunkte
- Replikation von Mikro- und Nanostrukturen, Erzeugung von Strukturen
- Hochkorrosionsschutz für Außenanwendungen
- Kombinationsschichten
Oberflächenanalytik
- Schichtdicke, -haftung und -beständigkeit
- Transmission/Reflexion mittels UV/VIS-Spektroskopie
- Schichtaufbau mittels Spektroskopie (FTIR, XPS)
- Oberflächenstruktur mittels Mikroskopie (AFM, REM)
- Benetzbarkeit, Oberflächenenergie und Kontaktwinkel
II. PRAXIS
Besichtigung Beschichtungsanlagen und Oberflächenanalytiklabor
Auftragsmethoden
- Oberflächenvorbehandlung für spezielle Anwendungen
- Vergleich verschiedener Applikationstechniken (Vor- und Nachteile)
- Vorbereitung von Prüfobjekten (verschiedene Substrate)
Bewertung der Schichteigenschaften
- Schichtzusammensetzung mit FTIR
- Barrieremessungen
- Schichtdickenbestimmung
- Abrasions- und Haftungsuntersuchungen
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr
inkl. Skript und Teilnahmezertifikat (USt-frei nach §4 Nr. 22a UStG): 990,00 EUR
Bei Anmeldung bis 10.01.2020: 900 EUR
Jeder weitere Teilnehmer einer Einrichtung erhält einen Nachlass von 10 Prozent auf die Kursgebühr. Verpflegungsaufwand (Pausenversorgung und Stammtisch am ersten Abend): 100,00 EUR zuzüglich 19% USt
Termin:
10.03.2020 ab 09:00 - 11.03.2020 16:00
Veranstaltungsort:
INNOVENT e.V. Technologieentwicklung
Prüssingstraße 27B
07745 Jena
Thüringen
Deutschland
Zielgruppe:
Wirtschaftsvertreter
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Werkstoffwissenschaften
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
11.10.2019
Absender:
Andrea Gerlach
Abteilung:
Forschungsmarketing
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event64903
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