Mit dem Begriff der „postsäkularen Gesellschaft“ (Jürgen Habermas) ist die anspruchsvolle Erwartung verbunden, dass religiöse Kommunikation einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Sinnfindung und zum sozialen Zusammenhalt leisten kann. Dazu muss sie
sich allerdings auf die säkularen Kommunikationsformen der Funktionssysteme der modernen Gesellschaft einlassen.
Habermas identifiziert einen Sinnüberschuss religiöser Kommunikation, wo es um die Erfahrungen von Beschädigung und Verletzung und um uneingelöste Versprechen auf Versöhnung von Lebensgeschichten und Sozialität geht. Um diesen Sinnüberschuss in das gesellschaftliche Zusammenleben einspielen zu können, muss es religiöser Kommunikation gelingen, die Rationalitätserwartungen sowohl lebensgeschichtlicher wie funktionaler Kommunikationsweisen zu bedienen.
Im Feld dieser Erwartung bewegt sich die Praxis von öffentlicher Theologie, Kirche und Diakonie. Darauf sind die auf gesellschaftlichen Zusammenhalt gerichtete Reflexion und Kommunikation in Kirche und Theologie zu beziehen.
Die Tagung wird einige grundlegende Aspekte dieser Fragestellung thematisieren. Woraus speisen sich Erwartungen an den Zusammenhalt in der postsäkularen Gesellschaft? Wie gelingt es kirchlich-religiöser Kommunikation, auf diese Erwartungen einzugehen?
Welchen Beitrag erwarten die Funktionssysteme sozialer, ökonomischer, politischer und personaler Inklusion von ihr? Im Spiegel kritischer Beobachtung wird es darum gehen, die zukünftige Arbeit des Sozialwissenschaftlichen Instituts im gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen und theologischen Kontext zu reflektieren.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei
Termin:
24.01.2020 10:00 - 16:30
Anmeldeschluss:
22.01.2020
Veranstaltungsort:
Stephansstift Hannover
30625 Hannover
Niedersachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Religion
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
13.01.2020
Absender:
Gabriele Arndt-Sandrock
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event65671
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).