Vortrag: Eat, Prey, Love: Gila-Monster, Zwergboas und Waldkrokodile am urzeitlichen Messel-See
Referent: Dr. Krister Smith, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Datum: Mittwoch, 18. März, 18:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut, Festsaal Jügelhaus, Mertonstraße
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Gemeinschaft der Messel-Reptilien zeichnet sich durch eine erstaunliche Vielfalt auf. Neben eingewanderten Abstammungslinien, überwiegend aus Nordamerika, sowie ein paar Relikten aus der Zeit der Dinosaurier, gab es vor 48 Millionen Jahren eine Vielzahl von einheimischen Reptilienarten: Von kleinen Schlangen, die sich gut getarnt in Verstecken aufhielten über räuberische Eidechsen, wasserlebende Krokodile und Schildkröten bis hinzu großen Würgeschlangen, welche die Fähigkeit besaßen mittels Infrarot die Umgebung wahrzunehmen und potentielle Beutetiere aufzuspüren.
Auf dem Speisezettel der bis über 2 Meter langen Messel-Boas standen vorallem Eidechsen und Krokodile – ähnliche Nahrungsketten sind im heutigen Florida zu beobachten. Auch eine Vielzahl räuberischer Eidechsen, wie eine Krustenechse mit erste Anzeichen von Giftrinnen an den Zähnen, gab es in der Grube Messel in diesem erdgeschichtlichen Abschnitt. Die kräftigen, heutigen Waranen ähnelnde, Necrosaurier durchstreiften die Landschaft und suchten nach versteckter Beute. Den Wald teilten sie mit gehuften Krokodilen, die abgeflachte, gezahnte Zähne wie Raubsaurier besaßen.
Im Messel-See selbst lebten weitere Krokodilarten, die sich auch von den dort vorkommenden Weichschildkröten ernährten. Doch nicht nur die Krokodile konnten den Panzerträgern zum Verhängnis werden: Es gibt mehrere fossile Belege, dass die Weichschildkröten während ihrer im Wasser vollzogenen Paarung starben.
Referent Krister Smith studierte an der University of California at Berkeley und promovierte an der Yale University. 2008 kam er als Postdoc zum Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Heute arbeitet der Experte für Echsen und Schlangen als stellvertender Abteilungsleiter Messelforschung und Mammalogie sowie als Sektionsleiter Paläoherpetologie. Er interessiert sich besonders für ökologische Fragenstellungen und Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Artenvielfalt.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
18.03.2020 18:30 - 19:30
Veranstaltungsort:
Senckenberg Forschungsinstitut, Festsaal Jügelhaus, Mertonstraße
60325 Frankfurt
Hessen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geowissenschaften
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
12.03.2020
Absender:
Judith Jördens
Abteilung:
Senckenberg Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event66121
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