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Veranstaltung


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18.03.2020 - 18.03.2020 | Frankfurt

Eat, Prey, Love: Gila-Monster, Zwergboas und Waldkrokodile am urzeitlichen Messel-See

Der urzeitliche Messel-See ist für die Überlieferung seiner außerordentlichen Fossilien weltweit bekannt. Das Klima war damals – vor etwa 48 Millionen Jahren – viel wärmer und ausgeglichener als heute, und es wimmelte vor seltsamen kaltblütigen Kreaturen. Forschungsergebnisse der letzten Jahre haben viel Licht auf die Lebensweise dieser Kriechtiere geworfen – einen Einblick bietet der Abendvortrag am 18.3., der im Rahmen des 25jährigen Jubiläums „Welterbestätte Grube Messel“ stattfindet.

Vortrag: Eat, Prey, Love: Gila-Monster, Zwergboas und Waldkrokodile am urzeitlichen Messel-See
Referent: Dr. Krister Smith, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Datum: Mittwoch, 18. März, 18:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut, Festsaal Jügelhaus, Mertonstraße
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Gemeinschaft der Messel-Reptilien zeichnet sich durch eine erstaunliche Vielfalt auf. Neben eingewanderten Abstammungslinien, überwiegend aus Nordamerika, sowie ein paar Relikten aus der Zeit der Dinosaurier, gab es vor 48 Millionen Jahren eine Vielzahl von einheimischen Reptilienarten: Von kleinen Schlangen, die sich gut getarnt in Verstecken aufhielten über räuberische Eidechsen, wasserlebende Krokodile und Schildkröten bis hinzu großen Würgeschlangen, welche die Fähigkeit besaßen mittels Infrarot die Umgebung wahrzunehmen und potentielle Beutetiere aufzuspüren.

Auf dem Speisezettel der bis über 2 Meter langen Messel-Boas standen vorallem Eidechsen und Krokodile – ähnliche Nahrungsketten sind im heutigen Florida zu beobachten. Auch eine Vielzahl räuberischer Eidechsen, wie eine Krustenechse mit erste Anzeichen von Giftrinnen an den Zähnen, gab es in der Grube Messel in diesem erdgeschichtlichen Abschnitt. Die kräftigen, heutigen Waranen ähnelnde, Necrosaurier durchstreiften die Landschaft und suchten nach versteckter Beute. Den Wald teilten sie mit gehuften Krokodilen, die abgeflachte, gezahnte Zähne wie Raubsaurier besaßen.

Im Messel-See selbst lebten weitere Krokodilarten, die sich auch von den dort vorkommenden Weichschildkröten ernährten. Doch nicht nur die Krokodile konnten den Panzerträgern zum Verhängnis werden: Es gibt mehrere fossile Belege, dass die Weichschildkröten während ihrer im Wasser vollzogenen Paarung starben.
Referent Krister Smith studierte an der University of California at Berkeley und promovierte an der Yale University. 2008 kam er als Postdoc zum Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Heute arbeitet der Experte für Echsen und Schlangen als stellvertender Abteilungsleiter Messelforschung und Mammalogie sowie als Sektionsleiter Paläoherpetologie. Er interessiert sich besonders für ökologische Fragenstellungen und Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Artenvielfalt.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

18.03.2020 18:30 - 19:30

Veranstaltungsort:

Senckenberg Forschungsinstitut, Festsaal Jügelhaus, Mertonstraße
60325 Frankfurt
Hessen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Geowissenschaften

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

12.03.2020

Absender:

Judith Jördens

Abteilung:

Senckenberg Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event66121


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