Die vier Sektionen der Konferenz behandeln jeweils technische, ökologische, politische und soziale Schwerpunkte. Forschende, AbsolventInnen und Studierende unterschiedlicher Disziplinen sowie Akteure und Initiativen in angewandten Arbeitsfeldern sind eingeladen, zu den folgenden vier Themenschwerpunkten wissenschaftliche Beiträge und Projekte aus der urbanen Praxis einzureichen. Im Rahmen der Tagung präsentieren ausgewählte EinreicherInnen ihre Beiträge in Konferenz-Panels, Workshops, ggf. Postersessions oder urbanen Exkursionen/ Interventionen.
Ressource ZEIT
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltfragen (WBGU) identifiziert in dem 2016 erschienenen Bericht „Der Umzug der Menschheit“ Zeit neben Macht und Not als eine der drei großen „Baumeisterinnen der Stadt“. Die knappe und nicht vermehrbare Ressource ZEIT spielt eine entscheidende Rolle im notwendigen Prozess der Transformation zu Nachhaltigkeit (WBGU 2011). In Metropolregionen zeigt sich das insbesondere bei den Themen Klimaschutz, Bereitstellung von Wohnraum und der Vorbereitung auf demographischen Wandel. Wie sind die notwendigen Übergänge so gestaltbar, dass trotz Zeitknappheit in einer beschleunigten Welt (Rosa 2012) die Chancen auf demokratische Teilhabe in der Stadtentwicklung gewahrt bleiben? Die Ressource Zeit ist individuell durch Lebenszeit begrenzt und gleichzeitig gleichmäßig verteilt - jeder Mensch hat 24 Stunden pro Tag. Gesellschaftlich ging die Moderne von unbegrenzt vorhandener Zeit aus (jede Generation hat wieder neue Zeit). Diese Vorstellung von scheinbar unendlichen Zeitvorräten wird jedoch insbesondere durch die Debatte um den Klimawandel untergraben. Es herrscht Zeitdruck und gleichzeitig Ratlosigkeit im Umgang mit den drängenden Herausforderungen. Eingeladen sind Beiträge die sich mit der Ressource ZEIT in Metropolregionen beschäftigen und beispielsweise Fragen stellen nach:
• Beschleunigung und Ressourcenverbrauch
• Planung unter Zeitdruck vs. Beteiligungsansprüche
• Paradoxe Reaktionen auf den Zeitdruck der Klimadebatte
• Zeitregime der Effizienz vs. Zeitregime der Suffizienz
Ressource RAUM
In den Metropolregionen ist RAUM eine wertvolle und mittlerweile hart umkämpfte Ressource. Während auf dem Land ausreichende Flächen zum Wohnen, Arbeiten, für Freizeit, Kultur, Sport, Verkehr, Industrie und Gewerbe zur Verfügung stehen, wird der Lebensraum in den von Zuzug geprägten Städten immer knapper. Konzepte zur Verdichtung, besseren Ausnutzung und Mehrfachnutzung sowie Verteilung und Bewirtschaftung von Flächen sind gefragt und werden seit einiger Zeit deutlich vorangetrieben. Die Tagungssektion Ressource RAUM möchte sich diesen Konzepten widmen – aber auch die Ursachen und langfristigen Auswirkungen des Flächenbedarfs der Metropolregionen nicht außer Acht lassen. Mögliche Beiträge in dieser Sektion beschäftigen sich mit den Themen:
• Parks & Parken – Freiraum und Flächenverbrauch
• Shared Spaces – Arbeit, Wohnen, Freizeit und Verkehr
• Stadt und Umland – Versorgung und Infrastruktur
• Begegnungsräume – Identität und Aneignung
Ressource ENERGIE
Wohnen, Leben in Alltag und Beruf sowie Mobilität in der Stadt dürfen in Zukunft keine klimaschädlichen Gase mehr freisetzen – weder lokal noch durch Bezug von Energie aus fossilen Quellen und Transport über große Distanzen. Im Themenfeld ENERGIE wird betrachtet, wie der Bedarf an Energie für alle Lebensfunktionen verringert werden kann und welche Möglichkeiten für die umweltfreundliche Gewinnung, Verteilung und Nutzung von Energie bestehen. Im Mittelpunkt stehen nachhaltige Lösungen für Energiesysteme im urbanen Raum: Konzepte für den Gebäudeentwurf und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen im Gebäude- und Quartiersmaßstab sowie der Aufbau intelligenter Netze, die Wohnen und Mobilität verbinden. Mögliche Beiträge in dieser Sektion beschäftigen sich mit den Themen:
• Energiebilanz der Stadt – Bedarf und Potentiale
• Effiziente Gebäude und Quartiere – Bau, Unterhalt und Betrieb
• Nutzerverhalten - Suffizienz und Smart City
• Regenerative Energien – Quellen, Speicher und Netze
• Urbane Energiewende – Wärme, Strom, Mobilität
Ressource MATERIAL
Wie wollen wir in Zukunft im urbanen Umfeld mit unseren materiellen Ressourcen umgehen? Diese Fragestellung umfasst den gesamten Bereich der Materialwirtschaft. Prozesse des urbanen Lebens sollen nicht nur bis zum Ende, sondern sogar bis zur vollständigen Wiederverwendung gedacht werden.
Im Bauwesen steht hier der vollständige Baustoffkreislauf als Ziel: cradle to cradle, urban mining. Der Fokus liegt auf ressourcenschonendem, nachhaltigem, rückbaufähigem Bauen und der Verwendung wiederverwendbarer und rezyklierter Baustoffe. Ein wesentliches Ziel ist die Erhaltung unseres Baubestandes.
In analoger Weise nähern wir uns dem Umgang mit Ge- und Verbrauchsgütern: Lebensdauern verlängern, Mengen – insbesondere Schadstoffe – reduzieren, Wertstoffe mit gleicher Wertigkeit im Kreislauf halten. Wie schaffen wir es als Gesellschaft, uns selbst Anreize für einen zukunftsorientierten Verbrauch zu geben? Mögliche Beiträge in dieser Sektion beschäftigen sich mit den Themen:
• Life-cycle – Reparatur, Lebensdauer und Anpassungsfähigkeit
• Urban Mining und Circular Economy
• Werterhaltung – Transformation ohne Verlust
• Erhaltung des Baubestands, nachhaltiges Bauen
Das INUAS Netzwerk
Der Hochschulverbund INUAS (International Network of Universities of Applied Sciences) wurde 2011 als institutionelle Kooperation dreier Hochschulen der DACH-Region – der Hochschule für Angewandte Wissenschaften München (D), der FH Campus Wien University of Applied Sciences (A) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CH) gegründet.Das INUAS-Netzwerk setzt den inter- und transdisziplinären Diskurs zu urbanen Transformationen in wachsenden Städten fort und lädt zur internationalen Konferenzreihe „Urbane Transformationen: Wohnen | Ressourcen | Öffentliche Räume“ ein. Ziel der Konferenzreihe ist es, den inter- bzw. transdisziplinären Austausch zu urbanen Transformationen zu forcieren, gegenwärtige Herausforderungen in wachsenden Städten und Regionen zu diskutieren und zur nachhaltigen Entwicklung urbaner Räume beizutragen.
Die Konferenz wird vom 03-05. März 2021 an der Hochschule München stattfinden. Derzeit ist eine virtuelle Tagung in Planung.
Bis Ende Oktober 2020 werden das Programm sowie die Teilnahmemodalitäten der Tagung auf der INUAS-Webseite veröffentlicht.
Hinweise zur Teilnahme:
Hinweise zur Teilnahme werden noch folgen.
Termin:
03.03.2021 ab 09:00 - 05.03.2021 15:00
Veranstaltungsort:
Hochschule München, Lothstraße 64, 80335 München
80335 München
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Energie, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Werkstoffwissenschaften
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
01.09.2020
Absender:
Christiane Taddigs-Hirsch
Abteilung:
Hochschulkommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event66785
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