idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo


27.01.2021 - 27.01.2021 | Leipzig

Slaventum – gibt’s das noch?

Online-Veranstaltung | Mittwochsvorträge in Specks Hof

Aus aktuellen Forschungen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des GWZO und seinen Gästen

Referent: Prof. Dr. Stefan Troebst (GWZO)

Die Vorstellung eines sämtliche Sprecher slavischer Sprachen in Raum und Zeit verbindenden Elements hat viele Gesichter: Slavizität fungierte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts periodisch als politisch wirksames Mobilisierungsinstrument, sie leitet weiterhin das Erkenntnisinteresse kulturwissenschaftlicher Forschung und sie ist bis heute ein höchst produktiver Mythos in Kunst, Musik, Film und Literatur, partiell sogar im Sport. Ob im Zeichen der fortschreitenden „Slavisierung“ der Europäischen Union mit dem Aufkommen neuer Dimensionen "slavischer Wechselseitigkeit" zu rechnen ist, erscheint mit Blick auf die aktuellen "innerslavischen" Konfliktlagen zwischen slavischsprachigen Staaten und Nationalgesellschaften - exemplarisch zwischen Kroatien und Serbien, ganz aktuell zwischen Bulgarien und (Nord-)Makedonien sowie, mit militärischen Mitteln, zwischen den beiden großen "ostslavischen" Staaten Russländische Föderation und Ukraine - zweifelhaft. Und global gesehen unterminiert die historisch-imperiale Dominanz Moskaus über jegliche Form von Panslavismus, zumal in ihrer gegenwärtigen Form einer eben nicht "slavischen", sondern "russischen Welt", jegliche soft power-Attraktivität, wie sie etwa die transkontinentale Frankophonie oder die Lusophonie ausstrahlen. Entsprechend existiert kein Gegenstück einer weltumspannenden Slavophonie, die das nördliche Eurasien und die Osthälfte Europas mit denjenigen slavischsprachigen und zum Teil großen Diasporagruppen in Nord- und Südamerika sowie Ozeanien - z. B. in Kanada, Uruguay oder Australien -, die sich explizit über ihre Slavophonie definieren, verbindet. Und selbst die autochtonen slavophonen Gemeinschaften in Italien, Griechenland, Finnland, Ungarn, Rumänien, Österreich und Deutschland sehen sich als teils rechtlich geschützte, teils ungeschützte nationale Minderheiten innerhalb eines von einer anderssprachigen Titularnation dominierten Nationalstaats, nicht hingegen als Teil einer "slavischen Welt".

Moderation: Anja Jahn (GWZO)

Hinweise zur Teilnahme:
Registrieren Sie sich bitte unter:

https://zoom.us/meeting/register/tJwsfu6oqjIoEtHbD7hEOt8H8bH5fMCofGjG

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme am Meeting.

Termin:

27.01.2021 17:00 - 18:30

Veranstaltungsort:

online
Leipzig
Sachsen
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

14.11.2020

Absender:

Virginie Michaels

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event67374


Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).