In der byzantinischen Ost- und der lateinischen Westkirche waren Ritus und Messfrömmigkeit von der Spätantike bis zum Spätmittelalter von dem Zusammenwirken der liturgischen und musikalischen Praxis mit dem sakralen Raum geprägt. Insbesondere in der Architektur und der Ausstattung mit monumentalen Goldgrundmosaiken übte Byzanz einen nachhaltigen Einfluss auf Kirchenbauten im Westen aus – von der Cappella Palatina in Palermo, dem Markusdom in Venedig, der Kathedrale Saint-Front in Périgueux bis zum Hohen Dom zu Aachen. Das Verhältnis von byzantinischem zum altrömischen und gregorianischen Choral und die spätere Entwicklung der vokalen Kirchenmusik in Ost und West rückte in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Forschung. Wie jüngere Studien gezeigt haben, reagierten byzantinische Sakralbauten nicht nur auf liturgische, zeremonielle und musikalische Anforderungen, sondern auch umgekehrt beeinflussten architektonische Innovationen den Ritus und die Kirchenmusik. Auch für den lateinischen Westen sind solche Phänomene an diversen Sakralräumen im Mittelmeerraum herausgestellt worden.
Das Wechselspiel von Sakralarchitektur, Ritus und Musik von der Spätantike bis zum Spätmittelalter wird nun erstmals bei einer internationalen und interdisziplinären Tagung in einer vergleichenden Perspektive zwischen Byzanz und dem Westen in den Blick genommen. Gleichzeitig werden Austauschprozesse zwischen dem Byzantinischen Reich und dem europäischen Mittelmeerraum thematisiert. Die Tagung „Sakralarchitektur, Ritus und Musik zwischen Byzanz und dem Westen (6.–15. Jahrhundert)” findet vom 21. bis 23. Januar 2021 in digitaler Form statt. Die Organisation liegt bei Prof. Dr. Klaus Pietschmann und Dr. Tobias C. Weißmann von der Abteilung Musikwissenschaft der JGU.
Die ausgesprochen interdisziplinär angelegte Konferenz richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Byzantinistik, christlichen Archäologie und Musikwissenschaft, der Kunst- und Architektur-, sowie der Liturgie- und Kirchengeschichte. Die Tagung wird von dem Mainzer Forschungsprojekt „CANTORIA – Musik und Sakralarchitektur“ in Kooperation mit dem Leibniz-WissenschaftsCampus „Byzanz zwischen Orient und Okzident“ (Mainz/Frankfurt) und dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte veranstaltet. Einzelheiten und das Tagungsprogramm sind über die Website des Projekts zu erhalten: https://cantoria-mainz.de/.
Die Tagung wird digital via Zoom durchgeführt. Um Anmeldung wird gebeten an: anmeldung-musikwissenschaft@uni-mainz.de.
Kontakt:
Dr. Tobias C. Weißmann
Abteilung Musikwissenschaft
Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-22184
Fax +49 6131 39-22993
E-Mail: tobias.weissmann@uni-mainz.de
https://www.musikwissenschaft.uni-mainz.de/personen/dr-tobias-christian-weissman...
Weiterführende Links:
https://cantoria-mainz.de/ - Cantoria-Projekt
https://www.musikwissenschaft.uni-mainz.de/#Tagung_Sakralarchitektur_Ritus_und_M... - Tagungsankündigung
http://www.musikwissenschaft.uni-mainz.de – Homepage Abteilung Musikwissenschaft der JGU
http://www.facebook.com/MusikwissenschaftUniMainz - Abteilung Musikwissenschaft auf Facebook
Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung wird gebeten an:
anmeldung-musikwissenschaft@uni-mainz.de.
Termin:
21.01.2021 ab 14:30 - 23.01.2021 13:00
Veranstaltungsort:
Die Tagung wird digital via Zoom durchgeführt.
Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Religion
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
16.12.2020
Absender:
Petra Giegerich
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event67565
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