Eine Woche lang stehen die internationale Schiedsgerichtsbarkeit und die anwaltliche Selbstverwaltung im Mittelpunkt: Das Institut für Prozess- und Anwaltsrecht (IPA) der Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt gemeinsam mit der Bundesrechtsanwaltskammer, dem Dachverband der Anwälte in Deutschland und der Deutschen Stiftung für Internationale Rechtliche Zusammenarbeit e.V. (IRZ) zur ersten virtuellen Hannover PreMoot Week vom 15. bis 19. Februar 2021 ein. In insgesamt 21 Lessons unterrichten und diskutieren mehr als 30 renommierte Expertinnen und Experten von Universitäten, aber auch aus der anwaltlichen Praxis aktuelle Fragen des internationalen Kaufrechts (CISG), der Schiedsgerichtsbarkeit, sowie der anwaltlichen Selbstverwaltung und der Grundprinzipien des Rechtsstaats.
Zu der PreMoot Week haben sich mehr als 100 Teams aus 40 Nationen angemeldet. Von Brasilien über die USA, Spanien und Portugal, Tunesien, Algerien, Georgien bis hin zu China treffen sich Studierende virtuell in Hannover, um sich auf den Willem C. Vis Moot vorzubereiten und etwas über die Bedeutung der anwaltlichen Selbstverwaltung für eine rechtsstaatliche Interessensvertretung im Schiedsverfahren vermittelt zu lernen. In der Spitze erwarten die Veranstalter, dass sich bis zu 1.000 Studierende und Praktikerinnen und Praktiker in die Vorlesungen der PreMoot Week einwählen.
Die Veranstaltung beginnt mit einem Vortrag von Stefan Kröll „The German Contribution to the CISG and to the Vis Moot“. Rechtsanwalt Professor Dr. Stefan Kröll ist Direktor des Vis Moot und entwickelt jedes Jahr den Vis Moot Fall. In diesem Jahr geht es um den Verkauf eines Basismaterials, das zur Herstellung eines Corona-Impfstoffes benötigt wird. Ein Dritter behauptet, ein Patent an dem verkauften Basismaterial zu haben. Prof. Dr. Ingeborg Schwenzer, Universität Basel, geht in ihrem Vortrag der Frage nach, ob dies im Sinne des CISG (UN-Kaufrechts) einen Sachmangel darstellt. Ein weiterer Höhepunkt ist die Podiumsdiskussion des Präsidenten der Bundesrechtsanwaltskammer, Rechtsanwalt und Notar Dr. Ulrich Wessels, mit dem Rechtsanwalt und Präsident der Pan-African Lawyers Union Emeka Obegolu, LL.M. (Dundee) sowie dem Rechtsanwalt und Mitglied des Executive Committee von LAWASIA Raphael Tay und dem Staatssekretär der Föderalen Rechtsanwaltskammer der Russischen Föderation Konstantin Dobrynin.
Insgesamt gibt es 21 Vorträge und zahlreiche Podiumsdiskussion in englischer Sprache. https://www.premoot.uni-hannover.de/en/premoot/schedule/
Prof. Dr. Christian Wolf, geschäftsführender Direktor des IPA: „Zusammen mit unseren Partnern BRAK und IRZ ist es uns gelungen, eine herausragende Arbitration Winter School zu organisieren, die beispielgebend für die Internationalisierung steht.“ Zudem seien fünf der Vortragenden ehemalige Teilnehmende des Vis Moot Teams Hannover und ehemalige Mitarbeitende des Instituts, die heute erfolgreich als Juristinnen und Juristen in der Praxis tätig seien.
Im Anschluss an die Vorträge der Hannover PreMoot Week erhalten 60 Teams die Gelegenheit, ihre Kenntnisse in simulierten Schiedsverfahren einzuüben und sich so auf die mündlichen Verhandlungen des Vis Moot und des Vis East vorzubereiten, die in diesem Jahr gleichfalls virtuell stattfinden. An dem eigentlichen PreMoot wirken mehr als 150 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter mit. Es werden innerhalb von zwei Tagen 120 Verhandlungen durchgeführt. Vor Ort war es bisher nur möglich, den PreMoot jährlich mit ca. 300 Studierenden von 32 Universitäten aus zehn Ländern an der Leibniz Universität Hannover auf dem ContiCampus durchzuführen. Virtuell konnte in diesem Jahr ein neuer Anmelderekord für die Hannover PreMoot Week mit bis zu 1.000 Teilnehmenden erzielt werden.
Der PreMoot
Der PreMoot entstand 2007 aus einer Studierendeninitiative und dient der Vorbereitung auf die mündlichen Verhandlungen des Willem C. Vis Moot in Wien und Hong Kong. Heute ist der Hannover PreMoot der größte PreMoot in Deutschland.
Die Studierenden schlüpfen dabei in die Rolle der Counsel (Rechtsanwälte), die in diesem Jahr die fiktiven RespiVac als Klägerin gegen CamVir und VectorVir als Beklagte vertreten. Der Fall wird nach den SCAI (Swiss Chambers Arbitration Institution) Arbitration Rules verhandelt. Eine Reihe erfahrener Praktikerinnen und Praktiker leiten die virtuellen Verhandlungen in Wien und Hong Kong sowie in Hannover und beurteilen die Leistung der Studierenden.
Interessierte sind herzlich eingeladen und können an den Veranstaltungstagen an den virtuellen Verhandlungen teilnehmen: https://www.premoot.uni-hannover.de/en/premoot/virtual-venue/
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
15.02.2021 - 19.02.2021
Veranstaltungsort:
virtuelle Veranstaltungstage
virtuelle Veranstaltungstage
Niedersachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, jedermann
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Recht
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
03.02.2021
Absender:
Mechtild Freiin v. Münchhausen
Abteilung:
Referat für Kommunikation und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event67883
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).