Im Rahmen ihrer seit 2019 bestehenden Kooperationsvereinbarung veranstalten das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz (IEG) und das Centre Marc Bloch (CMB) in Berlin am 11. Juni 2021 einen internationalen digitalen Workshop. Diskutiert werden die Möglichkeiten und Grenzen einer Popularisierung globalhistorischer Perspektiven. Ausgangspunkt sind zwei renommierte, »experimentell« angelegte Publikationen aus Frankreich und Deutschland mit dem Anspruch, eine "nicht-nationalistische Geschichte der Nation" zu präsentieren.
Seit den Anschlägen auf »Charlie Hebdo« im Jahr 2015 haben sich die in Frankreich geführten Debatten über die Zukunft der Nation und die nationalistischen Bewegungen in Europa erneut vertieft. Als Reaktion darauf veröffentlichten französische Historiker im Jahr 2017 eine »Histoire mondiale de la France« (Weltgeschichte Frankreichs). Laut dem Herausgeber Patrick Boucheron soll diese eine »nicht-nationalistische Geschichte der Nation« auf Grundlage globaler Ereignisse und Perspektiven bieten. Seitdem haben Historiker in Ländern und Regionen wie Flandern, Deutschland, Italien oder Spanien ähnliche global- und weltgeschichtliche Synthesen erstellt, die sich an ein breites Publikum richten. Dazu gehört die jüngst im C.H. Beck Verlag erschienene Buchpublikation »Deutschland. Globalgeschichte einer Nation«.
Ausgehend von den europäischen Bestsellern und Wissenstransfers verfolgt der Workshop die Frage, wohin uns die so verbreiteten Konzepte gesellschaftlicher Vielheit und globaler Kontakte führen. Die deutschen und französischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen ihre jeweilige Lesart vor und diskutieren grundlegende globalgeschichtliche Probleme. Wie lässt sich eine Geschichte großräumiger Kontakte über Jahrhunderte hinweg und vor der Entdeckung der »neuen Welt« erzählen? Welche Rolle kann und sollte die Nation als eine unter mehreren Konzeptionen von Zugehörigkeit spielen? Was sagt der Transfer der geschichtswissenschaftlicher Bestseller über die akademische Landschaft und Öffentlichkeit in Europa aus?
Zum IEG: Das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut in der Leibniz-Gemeinschaft. Es betreibt und fördert Forschungen zur europäischen Geschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Zeitgeschichte in vergleichender oder grenzüberschreitender Perspektive.
Zum Centre Marc Bloch: Das Centre Marc Bloch ist ein deutsch-französisches Forschungszentrum für Sozial- und Geisteswissenschaften in Berlin, getragen vom französischen Außenministerium und dem Ministerium für Forschung und Hochschulwesen/Centre national de la recherche scientifique (CNRS). Seit 2001 wird es durch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mitfinanziert.
In den Forschungsschwerpunkten und Forschungsprojekten des Centre entsteht Interdisziplinarität durch gemeinsame Arbeit an transversalen Themen.
Der Workshop wird von Dr. Anne Friedrichs, wissenschaftliche Mitarbeiterin des IEG, und Dr. Leyla Dakhil, Forscherin am Centre Marc Bloch organisiert.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
11.06.2021 09:00 - 16:00
Veranstaltungsort:
Online
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Sprache / Literatur
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
21.05.2021
Absender:
Stefanie Mainz
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event68808
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