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07.10.2021 - 09.10.2021 | Halle (Saale)

Grenzüberschreitungen. Reiternomaden in Mitteleuropa, ihre östlichen Wurzeln und Verbindungen

Berittene Völkerschaften aus den euroasiatischen Weiten sind zumindest seit der Bronzezeit immer wieder nach Mitteleuropa gekommen. Sie brachten ihre Sozialstrukturen und Kulturformen mit und hatten eine beachtliche Wirkung auf die ansässigen Gesellschaften. In vielen Fällen bestimmten sie den Verlauf der europäischen Geschichte. Vom 7. bis 9. Oktober widmet sich der 14. Mitteldeutsche Archäologentag in Halle (Saale) diesem Thema.

14. Mitteldeutscher Archäologentag.

Der Mitteldeutsche Archäologentag wird jährlich vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt veranstaltet. Die internationale Tagung greift jeweils eine ausgewählte archäologische Thematik auf, um ausgehend von Funden oder Befunden Mitteldeutschlands im interdisziplinären Diskurs neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Berittene Völkerschaften aus den euroasiatischen Weiten sind zumindest seit der Bronzezeit immer wieder nach Mitteleuropa gekommen. Sie brachten ihre Sozialstrukturen und Kulturformen mit und hatten eine beachtliche Wirkung auf die ansässigen Gesellschaften. In vielen Fällen bestimmten sie den Verlauf der europäischen Geschichte. Unter dem Titel ›Grenzüberschreitungen. Reiternomaden in Mitteleuropa, ihre östlichen Wurzeln und Verbindungen‹ widmet sich vom 7. bis 9. Oktober der 14. Mitteldeutsche Archäologentag in Halle (Saale) diesem Thema. Es werden die neuesten Ergebnisse historischer, archäologischer und archäogenetischer Forschungen zu den Migrations- und Akkulturationsprozessen vorgestellt und diskutiert. Damit steht die interdisziplinäre und internationale Tagung zugleich in Verbindung mit der Ausstellung ›Reiternomaden im frühmittelterlichen Europa‹, die ab März 2022 im Ausstellungszentrum Schallaburg (Niederösterreich) und im Anschluss ab November 2022 im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle gezeigt werden soll.

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Ab 9.00 Uhr Anmeldung.

10.00 bis 10.30 Uhr
Prof. Dr. Harald Meller (Halle [Saale]/DE), Prof. Dr. Falko Daim (Wien/AT; Halle [Saale]/DE): Eröffnung und Einführung.



Die Reiternomaden und ihre Nachbarn

10.30 bis 11.00 Uhr
Mag. Dr. Johannes Preiser-Kapeller (Wien/AT): Mounted agents of underdevelopment? Steppe empires in current debates of world history between the Tatar yoke, the Great Divergence, and early globalisation.

11.00 bis 11.30 Uhr
Prof. em. Csanád Bálint (Budapest/HU): Die Seiten eines imaginären Vierecks: Byzanz, China und die Steppenvölker im Frühmittelalter. Einiges über die Kulturkontakte.

11.30 bis 12.00 Uhr
Dr. Gergely Csiky (Budapest/HU): Innovations in the weaponry of early medieval mounted nomads.

12.00 bis 13.30 Uhr – Mittagspause.

13.30 bis 14.00 Uhr
Prof. Dr. Ewald Kislinger (Wien/AT): Unangenehme Nachbarn. Byzanz und die Hunnen, Awaren sowie Petschenegen im Spiegel ihrer diplomatischen Beziehungen.



Zentral- und Ostasien

14.00 bis 14.30 Uhr
Prof. Dr. Nicola di Cosmo (New Jersery/US): The evolution of early nomadic elites on China’s northern frontier: insights from history and archaeology.

14.30 bis 15.00 Uhr
Prof. Dr. Sören Stark (New York/US): Heartland of empires? Some observations on the so-called ›Orkhon Tradition‹ among the Türks and other inner Asian polities.

15.00 bis 15.30 Uhr – Kaffeepause.

15.30 bis 16.00 Uhr
Sandra Wabnitz (Wien/AT): Soziale Hierarchie bei den zentralasiatischen Tuoba (4. bis 6. Jahrhundert) – Ein Modell für andere Steppenvölker?

16.00 bis 16.30 Uhr
Britta Stein (Halle [Saale]/DE): Krieger und Reiter im kofunzeitlichen Japan.



Schwarzmeergebiet / Nordkaukasus

16.30 bis 17.00 Uhr
Dr. Sergej Bezuglov (Rostov am Don/RU): The Khazars and Byzantium in the late 7th to early 8th century (on the materials of the Don barrows).

17.00 bis 17.30 Uhr
Bence Gulyás (Budapest/HU), Anton Strokov (Moskau/RU): Nomads and Bosporan cities in the late antiquity (4th to 6th century).

19.00 Uhr – Festvortrag
Prof. Dr. Walter Pohl (Wien/AT): Forms of interaction and patterns of identification in the early medieval Eurasian steppes.

Anschließend Stehempfang.



Freitag, 8. Oktober 2021

Vorgeschichte

9.30 bis 10.00 Uhr
Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick (München/DE): The first evidence of mounted nomads between the Caucasus and Central Europe in the early first millennium BC.

10.00 bis 10.30 Uhr
Prof. Dr. Louis D. Nebelsick (Halle [Saale]/DE; Warschau/PL): Raiders, slavers, invaders, and empire builders: the late 7th to early 5th century Scythian presence in Central Europe as a reflex of Lydian, Milesian, and Persian attempts to forge a European empire.



Hunnen (4. bis 5. Jahrhundert)

10.30 bis 11.00 Uhr
Dr. Eszter Istvánovits (Nyíregyháza/HU), Dr. Valéria Kulcsár (Szeged/HU): Sarmatians and Huns.

11.00 bis 11.30 Uhr – Kaffeepause.

11.30 bis 12.00 Uhr
Dr. Zsófia Masek (Budapest/HU): The formation of ceramics for display and consumption in the European Hun Empire.

12.00 bis 12.30 Uhr
Dr. Zsófia Rácz (Budapest/HU): Changes in lifestyle and subsistence strategies in the 5th-century Carpathian Basin.

12.30 bis 14.00 Uhr – Mittagspause.



Awaren (6. bis 9. Jahrhundert)

14.00 bis 14.30 Uhr
Dr. Arnold Muhl (Halle [Saale]/DE): Boten aus der Steppe in Mitteldeutschland. Archäologische Spuren der Einflüsse von Hunnen und Awaren.

14.30 bis 15.00 Uhr
Prof. Dr. Johannes Krause (Leipzig/DE): Die Herkunft und genetische Geschichte der Awaren.

15.00 bis 15.30 Uhr
Prof. Dr. Tivadar Vida (Budapest/HU): Archäologische und archäogenetische Forschungen zur awarischen Elite des 7. Jahrhunderts.

15.30 und 16.00 Uhr
Dr. Grigori Simeonov (Wien/AT): Die slawische Flotte des awarischen Khagans und das Byzantinische Reich.

16.00 bis 16.30 Uhr – Kaffeepause.

16.30 bis 17.00 Uhr
Dr. Adrienn Blay (Budapest/HU), Dr. Levente Samu (Budapest/HU): Frühawarenzeitliche Netzwerke in Europa.

17.00 bis 17.30 Uhr
Tamara Hága (Debrecen/HU): The armoured horseman from the 7th century, Derecske-Bikás-dűl site.

17.30 bis 18.00 Uhr
Dr. Oleksii Komar (Kiew/UA): Between Avars and China: sources of the 7th to early 8th century cultural bridge (on the basis of military and horse equipment).

18.00 bis 18.30 Uhr
Dr. Gergely Szenthe (Budapest/HU), Dr. Erwin Gáll (Bukarest/RO): Awarische Pferdegräber im 8. Jahrhundert.



Samstag, 9. Oktober 2021

Bulgaren (7. bis 10. Jahrhundert)

9.30 bis 10.00 Uhr
Prof. Dr. Daniel Ziemann (Wien/AT): Zwischen Karpaten und Kaukasus. Bulgaren vor dem Bulgarenreich.

10.00 bis 10.30 Uhr
Prof. Dr. Andrey Aladzhov (Sofia/BG): Palaces, temples, and baths. The appearance of stone buildings in the first capital of medieval Bulgaria (7th to 9th century).

10.30 bis 11.00 Uhr
Prof. Dr. Stanislav Stanilov (Sofia/BG), Petar Parvanov (Budapest/HU): (Dis-)continuities in the Bulgar culture on the Lower Danube between the 7th and 11th century.

11.00 bis 11.30 Uhr – Kaffeepause.

11.30 bis 12.00 Uhr
Dr. Evgenija Troeva-Grigorova (Sofia/BG): Vorfahren und Nachkommen: historische Rekonstruktionen und Reenactments der Protobulgaren.



Ungarn (9. bis 11. Jahrhundert)

12.00 bis 12.30 Uhr
PD Dr. habil. Donat Wehner (Halle [Saale]/DE), Dr. Gerrit Deutschländer (Halle [Saale]/DE): A sagittis Hungarorum libera nos, Domine! Mentale und materielle Spuren der Ungarneinfälle in das Ostfrankenreich.

Anschließend Abschlussdiskussion.

Hinweise zur Teilnahme:
Der Mitteldeutsche Archäologentag kann in diesem Jahr leider nicht mit Publikum stattfinden. Die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten und die geltenden Abstands- und Hygieneregeln erlauben nur eine stark reduzierte Teilnehmerzahl. Um dennoch allen Interessierten den Zugang zu ermöglichen, werden wir die Vorträge mitfilmen und auf einer Videoplattform tagesaktuell (ein paar Stunden zeitversetzt) zur Verfügung stellen. Wenn Sie die Vorträge verfolgen möchten, dann melden Sie sich bitte bis zum 30. September 2021 via E-Mail an unter: mda-halle@lda.stk.sachsen-anhalt.de.

Posterbeiträge

Wie in den vergangenen Jahren auch, sind Posterbeiträge für die Tagung ausdrücklich willkommen. Aufgrund der durch die Coronavirus-Pandemie bedingten Situation und der für Oktober nicht einschätzbaren pandemischen Lage kann die Vor-Ort-Teilnahme an der Tagung nicht garantiert werden.

Der 14. Mitteldeutsche Archäologentag 2021 widmet sich verschiedenartigen ›Grenzüberschreitungen‹ bei den Entitäten oder Gesellschaften mit reiternomadischen Wurzeln in Mitteleuropa und der eurasischen Steppe.

Die Poster sollen sich beispielsweise fokussieren auf:

Kulturelle Verflechtungen reiternomadischer Völkerschaften mit benachbarten Entitäten, Formen der Kommunikation.

Kulturelle Annäherungen reiternomadischer Völkerschaften zu benachbarten Gesellschaften.

Politischen und kulturellen Wandel bei reiternomadischen Gesellschaften als Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen oder zur Herrschaftsverdichtung.

Ihre weitreichenden Verbindungen in den osteuropäischen und zentralasiatischen Raum. Handelte es sich beispielsweise um ›kommunizierende Gefäße‹ oder waren die Kontakte nur sporadisch?

Wenn Sie Poster anmelden möchten, schicken Sie bitte ein kurzes Exposé (maximal eine halbe Seite) an cgaertner@lda.stk.sachsen-anhalt.de. Wir werden alle Eingänge prüfen und melden uns im Anschluss bei Ihnen zurück. Anmeldeschluss ist der 19. September 2021.

Termin:

07.10.2021 ab 09:00 - 09.10.2021 14:00

Veranstaltungsort:

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte
Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

20.08.2021

Absender:

Alfred Reichenberger

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event69449

Anhang
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