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22.11.2021 - 22.11.2021 | Zoom-Videokonferenz

Und was kommt nach dem Rausch? Formen des psychischen Ekels in der Nachkonsumphase

Online-Workshops Verbraucherforschung 2021: Konsumlust und Konsumfrust: Psychologische, soziologische und ethische Aspekte des Kaufens und Konsumierens

Und was kommt nach dem Rausch? Formen des psychischen Ekels in der Nachkonsumphase

Vortrag von Tobias Weilandt, M. A. (Hamburg)

Schaut man sich die Charakteristika von Typen pathologischen Konsumverhaltens (z. B. Binge-Eating-Disorder, Compulsive Buying) im weitesten Sinne an, so liegt der Forschungs- und Definitionsfokus auf den Merkmalen, die Menschen zu krankhaftem Konsumverhalten motivieren, also auf Gefühlen, die vor dem Exzess zu beobachten sind. So zählt bspw. die American Psychiatric Association in ihrem Kriterienkatalog für die "Binge-Eating-Disorder” insgesamt fünf klinische Merkmale auf; von diesen Merkmalen bezieht sich allerdings nur eines auf die Nachkonsumphase: Man schämt sich für die Mengen, die man vertilgt hat, weshalb Patient:innen heimlich und allein essen. Zudem ekelt man sich vor sich selbst. Auch außerhalb von pathologischem Konsumverhalten (bspw. non-compulsive buyers) gibt es Konsumexzesse mit darauffolgenden, allerdings abgeschwächten moralisch imprägnierten Negativgefühlen. So kann auch bei sozial und ethisch eingestellten Konsument:innen das Verhalten aus dem Ruder geraten und sich Scham und vor allem Ekel einstellen. Ziel meines Vortrages ist es, die verschiedenen Typen der psychischen Ekelgefühle im Kontext von (nicht-pathologischen) Konsumexzessen herauszuarbeiten, deren Verhältnisse untereinander zu klären und so einen breiteren Einblick in die Nachkonsumphase zu geben. Aussichtsreiche Kandidaten hierfür sind u. a. der Ekel vor sich selbst motiviert durch Scham, weil man einer bestimmten Verhaltensnorm (Mäßigung, Nachhaltigkeit etc.) nicht gerecht wurde. Eine zweite Form ist ein sich einstellender "Überdrussekel” als ein Gefühl des Nicht-mehr-Ertragen-Könnens oder der übersteigerten Langeweile. Das Gefühl des Ekels als moralische Reaktion ist dahingehend für die Konsumforschung interessant, steht es doch in einem Spannungsverhältnis zum Imperativ des Konsums. Denn Ekel ist geradezu als eine Abwehrreaktion das Gegenteil von Konsumtion.

Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung

Termin:

22.11.2021 15:00 - 16:30

Anmeldeschluss:

22.11.2021

Veranstaltungsort:

Online
Zoom-Videokonferenz
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Psychologie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

04.11.2021

Absender:

Dr. Christian Bala

Abteilung:

Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event70126


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