Welche gesellschaftlichen Aufgaben hat die Psychologie in Zeiten von Krisen, Konflikten und Unsicherheiten? Welche Beiträge kann sie bei der Weiterentwicklung einer lebenswerten Gesellschaft leisten und wie kann sie gesellschaftlichen Zusammenhalt und Resilienz fördern? Diese Fragen thematisiert die neue öffentlichen Veranstaltungreihe "Psychologie und Gesellschaft", die die Psychologische Hochschule Berlin (PHB) in Kooperation mit dem Berufsverband deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) neu ins Leben gerufen hat. Vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine werden sich die Vorträge des Sommersemesters mit den Themen „Krieg und Flucht“ beschäftigen.
Zum Auftakt der Vortragsreihe widmet sich Dr. Korinna Fritzemeyer der Frage, wie Begegnungen mit Menschen, die Kriegserfahrungen gemacht haben, gestaltet werden können. Ausgehend von ihrer Arbeit mit Überlebenden von Krieg und kollektiver Verfolgung geht sie der Frage nach, welche Erschütterungen und emotionalen Zustände uns im (professionellen) Kontakt mit Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten begegnen. Wie kann uns das erschüttern, was sich im Kontakt – auch oder vor allem nonverbal – vermittelt? Was kann es in uns auslösen? Und wie können wir uns auch selbst vor professioneller und persönlicher Überforderung schützen? Besonders fokussiert der Vortrag die unterschiedlichen Voraussetzungen, Betroffene „vor Ort“ oder „im Exil“ zu unterstützen.
Dr. Korinna Fritzemeyer ist in Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin am Berliner Psychoanalytischen Institut. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich transgenerative Weitergabe von Traumatisierungen in Folge von Krieg und Verfolgung. Zu ihren Erfahrungen in der Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen im Nordirak und den Folgen von Krieg und Verfolgung in einem psychoanalytisch orientierten Projekt für geflüchtete Familien mit Kleinkindern in Berlin-Neukölln hat sie verschiedentlich veröffentlicht.
Zur Vortragsreihe:
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Prozess beständigen Wandels. In den letzten Jahren hat dieser Prozess auf einigen Ebenen krisenhafte Ausformungen angenommen. Die Klimakrise, die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg und damit einhergehend neue Flucht- und Migrationsbewegungen haben das Leben vieler Menschen erschüttert und bisherige Lebensweisen und Gewissheiten aufgelöst. Dabei ist die Gesellschaft zunehmend mit Spannungen und Konflikten konfrontiert, die Gefahren der Eskalation und Spaltung mit sich bringen.
Wie kann die Psychologie – mit ihrer Doppelrolle als Wissenschaft und als Profession – an dieser Stelle unterstützen? Welche gesellschaftlichen Aufgaben hat sie in Zeiten von Krisen, Konflikten und Unsicherheiten? Welche Beiträge kann sie bei der Weiterentwicklung einer lebenswerten Gesellschaft leisten und wie kann sie gesellschaftlichen Zusammenhalt und Resilienz fördern? Diesen Themen widmet sich die neue Vortragsreihe „Psychologie und Gesellschaft“, die die PHB in Kooperation mit der Sektion Politische Psychologie des Berufsverbandes deutscher Psychologinnen und Psychologen ins Leben gerufen hat.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung findet in Präsenz im Hörsaal der PHB statt. Es wird um Anmeldung über die Website der Universität gebeten.
Termin:
03.05.2022 19:00 - 20:00
Veranstaltungsort:
Am Köllnischen Park 2
Hörsaal im Erdgeschoss
10179 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Studierende
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Psychologie
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
25.04.2022
Absender:
Cornelia Weinberger
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event71443
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