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19.05.2022 - 19.05.2022 | Berlin

Einladung zum Pressegespräch Berliner Erklärung

Berliner Erklärung – Wissenschaft fordert energischen Kraftakt für ein Gelingen des
Weltnaturgipfels im Rahmen der Veranstaltung „Naturbasierte Lösungen für Schutz von Klima und Biodiversität “ am 19. Mai in Berlin

Dreißig Jahre nach der Unterzeichnung der ersten Internationalen Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt (22. Mai 1992) stellen der ungebremste Verlust der biologischen Vielfalt und die zunehmende Erderwärmung die größten und drängendsten Herausforderungen für die Zukunft der Menschheit dar. Nichts weniger als die Bewohnbarkeit unseres Planeten und somit die Zukunft unserer eigenen Existenz stehen auf dem Spiel. Der für Ende August geplante Weltnaturgipfel (CBD COP15) bietet die historische Gelegenheit einer dringend notwendigen Trendumkehr. Deutschland kommt dabei wegen der G7- Präsidentschaft eine herausragende Rolle zu. Unter der Federführung der drei Leibniz-Naturforschungsmuseen ruft ein breites Bündnis von renommierten Forscher*innen gemeinsam in einer „Berliner Erklärung“ die Bundesregierung zu entschlossenem Handeln auf. Die Forschenden warnen vor einem Scheitern des Weltnaturgipfels und präsentieren „Naturbasierte Lösungen“ als einen wesentlichen Schlüssel zum Erfolg.

Wir laden Sie herzlich ein zum „hybriden“ Pressegespräch „Berliner Erklärung – Wissenschaft fordert energischen Kraftakt für ein Gelingen des Weltnaturgipfels“ mit den Direktoren der drei Leibniz-Naturforschungsmuseen Prof. Dr. Bernhard Misof (Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels), Prof. Dr. Klement Tockner (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung) und Prof. Dr. Johannes Vogel (Museum für Naturkunde Berlin) am Donnerstag, den 19. Mai 2022 um 10:30 Uhr im Museum für Naturkunde Berlin oder via Zoom. Moderator Ulrich Wilhelm führt durch das Gespräch. Aufgrund der weiterhin hohen Inzidenzen gibt es die Möglichkeit, das Pressegespräch auch als Zoom-Veranstaltung zu verfolgen.

Wir bitten um Anmeldung bis 18.05.2022 um 10:00 Uhr bei gesine.steiner@mfn.berlin und um die Angabe, ob Sie in Präsenz oder digital teilnehmen werden. Bei einer digitalen Teilnahme wird Ihnen der Zoom-Link zugeschickt.

Die Podiumsdiskussion „Naturbasierte Lösungen für den Schutz von Klima und Artenvielfalt“ am 19.5.2022 von 18:00 bis 20:00 Uhr können alle Interessierten via YouTube unter https://sgn.one/naturebasedsolutions verfolgen. An der Veranstaltung werden u.a. die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Steffi Lemke, Unternehmerin Susanne Klatten, die Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2021 Katrin Böhning-Gaese und Virginijus Sinkevicius, EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei teilnehmen. Über einen Hinweis in Ihren Kalendern freuen wir uns! Mehr zur Veranstaltung: https://sgn.one/2cu

Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES, https://ipbes.net/) mahnt in seinem letzten Bericht eindringlicher als je zuvor, dass wir an einem entscheidenden Wendepunkt für die Zukunft der Menschheit angelangt sind. Gelingt es in dieser Dekade nicht, den katastrophalen Verlust der Biologischen Vielfalt aufzuhalten, laufen wir Gefahr, bis zu einer Million Arten zu verlieren und 80 Prozent der Nachhaltigkeitsziele sowie zentrale Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens nicht zu erreichen – mit dramatischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen. Die für dieses Jahr geplante 15. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD COP15), auf der die Verabschiedung eines neuen politischen Rahmens bis 2030 für die biologische Vielfalt ansteht, bietet die historische Gelegenheit, die entscheidende Wende für die Zukunft der Menschheit einzuleiten. Ein Scheitern hätte katastrophale ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgen.

Um der „Zwillingskrise“, also dem Verlust der biologischen Vielfalt und dem globalen Klimawandel, wirksam entgegenzuwirken, werden „Nature-based Solutions“ (NbS) als ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg gesehen. NbS sind Maßnahmen zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und Wiederherstellung natürlicher oder veränderter Ökosysteme, die gleichzeitig dem menschlichen Wohlergehen und der Artenvielfalt zugutekommen. Der Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen spielen dabei eine herausragende Rolle und werden von führenden Wissenschaftler*innen und Ökonom*innen als „Must-Have“-Strategien angesehen, um die globalen Probleme wirksam zu lösen. Die Renaturierung von Feuchtgebieten, Mooren und Wäldern führt beispielsweise zur Speicherung von Kohlenstoff, reguliert den regionalen Wasserhaushalt, erhöht die biologische Vielfalt und schafft Erholungsraum für Menschen. So zeigt eine aktuelle Nature-Studie, dass die Renaturierung von 15 Prozent der weltweit arten- und kohlenstoffreichsten Flächen 60 Prozent der vom Aussterben bedrohten Arten schützen könnte. Gleichzeitig würde die Maßnahme 300 Gigatonnen CO₂ binden – knapp ein Drittel jener Menge, welche die Menschheit seit der Industrialisierung ausgestoßen hat! Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Philanthropie und Gesellschaft sind gefordert, gemeinsam eine Nachhaltigkeitsgarantie für unsere Erde zu entwerfen und dann umzusetzen.

Mehr Informationen:

Das Museum für Naturkunde Berlin (MfN) ist ein integriertes und Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft mit internationaler Ausstrahlung und global vernetzter Forschungsinfrastruktur. Als innovatives Kommunikationszentrum will es den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Dialog um die Zukunft unserer Erde mitprägen und die demokratische Wissensgesellschaft entwickeln. Teams aus unterschiedlichen Disziplinen erforschen die über 30 Millionen Sammlungsobjekten zur Entwicklung der Erde und des Lebens. Die Themen reichen von der Entwicklung des Sonnensystems über die Mechanismen der Evolution bis zur Vielfalt des Lebens auf der Erde. Darüber hinaus wird die wissenschaftshistorische, kulturelle und künstlerische Bedeutung der Objekte erforscht und reflektiert. Das Museum für Naturkunde Berlin wird konsequent in den kommenden zehn Jahren den Zukunftsplan umsetzen, der mit insgesamt 660 Millionen Euro vom Bund und Land Berlin gefördert wird. Ziel des Zukunftsplans ist, den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu intensivieren, um wissenschaftsbasierte Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu finden. Mehr Informationen unter www.museumfuernaturkunde.de

Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) widmet sich der Erforschung der biologischen Vielfalt und ihrer Veränderung, deren Ergebnisse aufklärend in die breite Gesellschaft getragen werden. Um das derzeitige Massensterben von Flora und Fauna besser zu verstehen, suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Zusammenhängen und Ursachen von – häufig – menschengemachten Veränderungen. Das Ziel ist, Lösungen für den Erhalt von Ökosystemen und Arten zu entwickeln, um die Grundlage jetzigen Lebens zu erhalten. Mehr Informationen unter https://leibniz-lib.de

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international. Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt ist Teil des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseum Frankfurt, eines der sieben Institute der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de

Hinweise zur Teilnahme:
Wir bitten um Anmeldung bis 18.05.2022 um 10:00 Uhr bei gesine.steiner@mfn.berlin und um die Angabe, ob Sie in Präsenz oder digital teilnehmen werden. Bei einer digitalen Teilnahme wird Ihnen der Zoom-Link zugeschickt.

Termin:

19.05.2022 10:30 - 11:30

Anmeldeschluss:

18.05.2022

Veranstaltungsort:

Museum für Naturkunde Berlin, Invalidenstrasse 43,
Veranstaltungssaal 1. OG, Zugang über Hauptportal
10115 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie

Arten:

Pressetermine

Eintrag:

12.05.2022

Absender:

Dr. Gesine Steiner

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event71611


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