Thema ist erneut der deutsche Fachkräftemangel: Zum einen fehlen Fachkräfte mittlerweile auch in gewerblich-technischen Berufszweigen wie etwa IT, Kraftfahrzeugtechnik oder Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Berufe aus diesen drei Bereichen finden sich unter den Top Ten mit dem größten Personalmangel. Zum anderen setzen drei sehr zentrale gesellschaftliche Themenstellungen die gewerblich-technische Facharbeit und die Berufsbildung seit geraumer Zeit und zukünftig noch wesentlich stärker unter enormen Handlungsdruck: Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demographie.
„Die Umstellung auf CO2-freie Technologien führt zu gravierenden Veränderungen in der Energiewirtschaft, der industriellen Produktion, im Verkehrs- und Gebäudesektor. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Facharbeit und die benötigten Kompetenzen der Fachkräfte. Mit diesen Veränderungen im Zusammenhang stehend, wird auch der fortschreitende digitale Wandel das Arbeiten und Lernen weiterhin stark verändern. Ferner wird die demografische Entwicklung für die anstehenden Transformationsprozesse eine große Herausforderung darstellen. Ohne einen hoch qualifizierten gewerblich-technischen Fachkräftenachwuchs werden die anstehenden Aufgaben nicht bewältigt werden können“, erklärt Reiner Schlausch, Professor für die beruflichen Fachrichtungen Fahrzeugtechnik und Metalltechnik und deren Didaktiken am Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat) der Europa-Universität Flensburg, das die Konferenz veranstaltet.
Der Fachkräftemangel unter den Bedingungen von „3D“ - Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demographie – stellt daher den Hintergrund der 22. Herbstkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Gewerblich-Technische Wissenschaften und ihre Didaktiken an der EUF dar.
Folgende Themenschwerpunkt werden diskutiert:
• Wandel der gewerblich-technischen Facharbeit und der beruflichen Anforderungen
• Konzepte für das berufliche Lernen in gewerblich-technischen Berufsfeldern
• Berufsbildung im demografischen Wandel
• Gewerblich-technische Lehrkräftebildung und Berufsbildung für nachhaltige
Entwicklung, Heterogenität, Digitalität
Keynote Speaker Martin Fischer, Professor im Ruhestand am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), adressiert in seinem Eröffnungsvortrag Mythen, die die drei Handlungsfelder Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografie seiner Analyse nach umgeben. „Ob die Dekarbonisierung in Deutschland das vielbeschworene grüne Jobwunder hervorbringen wird, ist noch nicht entschieden und hängt von der Konkurrenzsituation in anderen Ländern und dem politischen Willen hierzulande ab. Dass die Digitalisierung disruptiv und alternativlos erfolgt, scheint mir ebenfalls nicht ausgemacht – welche Technologien eingesetzt werden, wird immer noch im Betrieb vor Ort entschieden. Und es ist nicht der demografische Wandel an sich, der uns den Fachkräftemangel beschert - in Deutschland leben mit 83,2 Millionen Menschen so viele wie nie zuvor -, sondern eine verfehlte Berufsbildungspolitik, der es nicht gelingt, die Facharbeit attraktiv zu gestalten.“
Hinweise zur Teilnahme:
https://www.conftool.org/gtw2022/
Termin:
05.10.2022 ab 18:00 - 07.10.2022 13:45
Anmeldeschluss:
03.10.2022
Veranstaltungsort:
Europa-Universität Flensburg
Gebäude Tallinn
Erdgeschoss
Auf dem Campus 1b
24943 Flensburg
Schleswig-Holstein
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Energie, Gesellschaft, Maschinenbau, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
27.09.2022
Absender:
Kathrin Fischer
Abteilung:
Hochschulkommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event72576
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