Seit dem letzten großen Energiepreisschock in den 1970er Jahren sind die Verhältnisse zwischen Markt und Staat neu geordnet worden. Fragt man nach den historischen Ursachen für den Siegeszug des Neoliberalismus, wird üblicherweise auf seine Verfechter und Lobbyisten geschaut; auch betont man seine Plausibilität als zeitgenössische Problemlösung. Vollständig ist das Bild allerdings erst, wenn auch seine potentiellen Gegner betrachtet und ihre relative Schwäche erklärt werden.
Der Vortrag blickt auf eine Krise der Kapitalismuskritik in den 1980er und 1990er Jahren. Macht- und Verteilungsfragen, so die Annahme, wurden von Themen wie Menschenrechte, Verbraucher- und Umweltschutz abgelöst. Anerkennungsprobleme gewannen an Gewicht, während (neo-)marxistische Kritik unter einem erodierenden Fundament litt. Begleitet wurde dies vom Aufstieg der Neuen Sozialen Bewegungen. Der politische Umbruch von 1989/90 verstärkte diese Prozesse: Der Westen beschrieb sich nun als Sieger eines Systemwettstreits, und auch auf der Linken sah man ein Zeitalter ohne Utopie heraufziehen.
REFERENT
Tim Schanetzky, KWI
MODERATION
Danilo Scholz, KWI
Hinweise zur Teilnahme:
Es stehen nur begrenzt Plätze für eine Teilnahme in Präsenz zur Verfügung. Änderungen je nach pandemischer Lage vorbehalten. Ebenso ist mit Eintritt in das Gebäude das Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske weiterhin verpflichtend.
Termin:
06.12.2022 18:00 - 21:00
Anmeldeschluss:
05.12.2022
Veranstaltungsort:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Gartensaal
Goethestr. 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
28.09.2022
Absender:
Miriam Wienhold
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event72587
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