Die Region Mitteldeutschland beherbergt das Herz der chemischen Industrie Deutschlands, und diese Industrie sieht sich mit großen Herausforderungen und einem massivenStrukturwandel konfrontiert. Die umwelt- und klimafreundliche Herstellung chemischer Produkte ist schon lange ein Thema für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft - aufgrund der Geschichte in der DDR in Ostdeutschland insbesondere. Viele Umweltprobleme der chemischen Industrie konnten bereits gelöst werden, weitere Lösungen - insbesondere im Bereich des Klimaschutzes - sind aber noch dringend nötig.Hinzu kommen weitere Herausforderungen: Der aktuelle Krieg in der Ukraine und die Energiekrise treffen die chemische Industrie mit voller Wucht, bringen aber eine Problematik zu Tage, die sich schon lange vorher abgezeichnet hat, nämlich die der Versorgungssicherheit der chemischen Industrie mit Rohstoffen und Feinchemikalien.
Deutschland hat eine lange Tradition in der chemischen Produktion, über Jahrzehnte konnte eine starke Infrastruktur aufgebaut werden, exzellente Ingenieur*innen und Fachkräfte bilden wir an unseren Universitäten und Ausbildungsstäten aus oder diese kommen gerne aus dem Ausland zu uns. Aber die chemische Industrie ist abhängig von Rohstoffen aus dem Ausland und Gasimporten. Dies macht die chemische Industrie und damit unsere Wirtschaft trotz guter Infrastruktur und Fachkräften sehr verletzbar – wie die aktuelle globale Lage leider deutlich zeigt.
Wie können wir also die Produktionsprozesse der chemischen Industrie nachhaltiger gestalten und wie kann diese nachhaltige Transformation unsere Unternehmen unabhängiger von globalen Rohstoffkrisen machen? Eine zentrale Strategie ist die Transformation von energieintensiven, linearen Prozessketten auf Basis fossiler Rohstoffe und Energieträger hin zu nachhaltigen, vollständig geschlossenen, energiesparenden Kreisläufen aller molekularen Bausteine unter Nutzung von Biomasse, Reststoffen und erneuerbaren Energien. Dabei benötigen wir nicht nur Innovationen in den Bereichen Chemie, Verfahrenstechnik und Anlagenbau, sondern auch das Know-How der Informatik, Mathematik, Logistik und Unternehmensführung.
Da diese Transformation nur mit den Menschen und der gesamten Gesellschaft gelingen kann, ist auch die Expertise der Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie notwendig. Um diese Transformation zu diskutieren und die notwendigen Stakeholder zusammenzubringen, richtet die Forschungsinitiative SmartProSyS in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) am 10. November 2022 ein Regionalkolloquium am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg und lädt hierzu alle interessierte Personen aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft ein. An der Forschungsinitiative SmartProSys sind die Otto-von-Guericke-Universität (OVGU), das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme (MPI-DKTS), das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und- automatisierung (IFF) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Magdeburg beteiligt.
Hinweise zur Teilnahme:
In Abhängigkeit des Infektionsgeschehens behalten wir uns vor, diese Veranstaltung in einem virtuellen Format auszurichten. Alle registrierten Teilnehmer*innen werden hierüber rechtzeitig informiert.
Diese Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. This event is held in German.
Termin:
10.11.2022 10:00 - 17:00
Veranstaltungsort:
Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme, Magdeburg
Sandtorstraße 1
Großer Seminarraum Prigogine
39106 Magdeburg
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Chemie, Energie, Maschinenbau, Mathematik, Umwelt / Ökologie
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
17.10.2022
Absender:
Gabriele Ebel M.A.
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event72732
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).