ÜBER DAS SYMPOSIUM
Nach der ersten Digitalisierungswelle in den 1990er Jahren, die wesentlich vor allem die Reichweite von Bildern, Musik, Videos usw. geprägt hat, lässt sich inzwischen von einer neuen Digitalisierungswelle sprechen, in der sich Technologien direkt auf das menschliche Handeln auswirken: Künstliche Intelligenz, Schreibtools und Algorithmen sind in aller Munde. Wir befinden uns in einer Phase der Anpassung an unsere neuen Umwelten, die von Ambivalenzen und einer Bewegung des „mehr oder weniger“ geprägt ist (so auch das Jahresthema des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen).
Die Pendelbewegung des ‘mehr oder weniger’ markiert einen Ort der Unsicherheit und des Aushandelns zwischen menschlichen und technischen Akteuren, die sich nicht konträr gegenüberstehen, sondern responsiv zueinander verhalten. Aus kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive widmet sich das Symposium diesen digitalen Relationen und beleuchtet die thematischen Schwerpunkte ‚Affecting’ und ‚Balancing‘. Mit Expert*innen aus der Wissenschaft werden so einige dieser neuartigen und unabgeschlossenen Prozesse der Aushandlung zwischen Mensch, Natur und Technik vorgestellt, erörtert und gemeinsam diskutiert.
PLATTFORM FÜR DISKURS UND BEGEGNUNG
Wissenschaftler:innen sind sich einig: die planetaren Grenzen werden immer stärker sichtbarer. Zollverein steht geradezu paradigmatisch für das fossile Zeitalter – als ehemals größte Zeche der Welt hat Zollverein die Moderne, die Industrialisierung, aber auch die Ausbeutung der Umwelt maßgeblich vorangetrieben. 240 Millionen Tonnen Kohle wurden hier abgebaut. Heute ist die Klimakrise unabwendbar und die 1,5-Grad-Grenze scheint kaum mehr erreichbar: noch etwa zwei Milliarden Tonnen CO2 dürften bis 2027 weltweit emittiert werden. Wir haben es nun also mit den Folgen des menschlichen Handelns zu tun – der Vergangenheit wie der Gegenwart.
Am Überschneidungspunkt vielfältiger Krisen lädt Hypernatural Forces ein, mögliche Realitäten und alternative Szenarien zu entwerfen: Wir denken über Enden und Neuanfänge nach. Über den langen Schatten der Digitalität. Über das Anthropozän und Perspektiven, die über die menschliche Sichtweise hinausgehen. Darüber, welche neuen Ökosysteme, Biotope und Kreisläufe sichtbar werden. Wie können Kunst und Kultur hier neue Resonanzräume erschließen? Welche Kraftfelder zwischen Pflanzen, Tieren, Mineralien, Technologie und Mensch entstehen und wie interagieren sie?
Programm:
14.00-15.00: Session 1: Affecting – Virtuelle Kräfte und (post-)industrielle Technoästhetiken. Vortragende: Prof. Dr. Annette Urban, Dr. des. Manuel van der Veen und Manischa Eichwalder (Sonderforschungsbereichs „Virtuelle Lebenswelten“, Ruhr Universität Bochum). Moderation: Dr. Kathrin Yacavone
15.00-15.15: Pause
15.15-16.15: Session 2: Balancing. Künstliche Intelligenz im Computerspiel als Formproblem. Vortragende: Prof. Markus Rautzenberg und Mona Leinung (Folkwang Universität der Künste Essen). Moderation: Dr Anja Schürmann
16.15-16.30: Pause
16.30-17.00: Abschlussdiskussion im Roundtable-Format mit allen Sprecher*innen, moderiert von Dr. Anja Schürmann und Dr. Kathrin Yacavone
Weitere Informationen zum Jahresthema "Mehr oder weniger" am KWI: https://www.kulturwissenschaften.de/veranstaltungsformate/more-or-less/
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung online unter https://app.guestoo.de/public/event/e48bb7c9-a07a-4478-a48a-31ba6401d9bc/frame
Termin:
02.06.2023 14:00 - 17:00
Veranstaltungsort:
Livestream & UNESCO-Welterbe Zollverein, Salzlager, Heinrich-Imig-Str. 11, 45141 Essen
45141 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
07.03.2023
Absender:
Miriam Wienhold
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event73733
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