Den Auftakt macht Brasilien mit Propriedade (Property), dem diesjährigen Geheimtipp der Berlinale. Der Film von Daniel Bandeira inszeniert die soziale Krise Brasiliens als atemberaubend geschnittenes Kammerspiel (am 9.11. um 19 Uhr). Auf eine ironisch-humoristische Weise nehmen die beiden argentinischen Beiträge, El rostro de la medusa (The Face of the Jellyfish) (am 10.11. um 18 Uhr) und El robo del siglo (Der Jahrhundertraub) (am 10.11. um 20 Uhr), die gesellschaftlichen Spannungen in dem wirtschaftlich gebeutelten Land in den Blick.
Der Samstag, 11. November, widmet sich Chile, dessen 50. Jahrestag des Pinochet-Putsches zurzeit weltweit mit Veranstaltungen bedacht wird. Die wichtige Debatte um die Erinnerung steht um 18 Uhr mit La memoria infinita (Die unendliche Erinnerung) von Maite Alberdi im Fokus. Der Dokumentarfilm um den an Alzheimer erkrankten Journalisten und Autor Augusto Góngora und seine Frau, die Schauspielerin und zeitweilige chilenische Kultusministerin Paulina Urrutia, taucht tief in die kollektive und private Erinnerung ein. Um 20 Uhr folgt der Film Travesía travesti (Travesti Odyssey) von Nicolás Videla. Er begleitet in der Zeit des estallido social, der großen Protestwelle von 2019, eine Gruppe von Trans-Gender-Künstlerinnen und -Künstlern, die gegen Marginalisierung und Repression kämpfen.
Der Chile-Tag endet mit einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus der chilenischen Zivilgesellschaft. Prof. Dr. Janett Reinstädler diskutiert mit Fernando Espinosa, Fabio Angulo und Simon Vergara die Folgen des Putsches über drei Generationen hinweg.
In den Norden Lateinamerikas führen schließlich El reino de dios (Das Reich Gottes) von Claudia Sainte-Luce, ein Coming-of-Age-Drama über den Verlust der kindlichen Unbekümmertheit und Tótem von Lila Avilés, ein Film über die Kraft der familiären Gemeinschaft in Zeiten endgültiger Abschiede. Mit La hija de todas las rabias (Daughter of Rage) steht zudem einer der sehr seltenen Spielfilme Nicaraguas auf dem Programm.
Das Programm schließt mit Ajenos a la paz (Strangers to Peace), einer Regiearbeit von Laura Angel und Noah DeBonis, die einzigartige Interviews mit ehemaligen Kindersoldaten aus dem kolumbianischen Bürgerkrieg führen. Im Anschluss an die Vorführung am Montag, 13. November um 20 Uhr, diskutiert Dr. Isabel Exner mit der Produzentin Colleen Alena O'Brien.
Wie gewohnt werden alle Filme in Originalsprache mit Untertiteln gezeigt und von Dozentinnen und Dozenten sowie Studierenden der Universität des Saarlandes eingeführt.
Zu gleich zwei „Vinos de honor“ laden die Veranstalter am Eröffnungsabend sowie nach dem chilenischen Abendfilm am Samstag ein.
Organisatoren sind das Filmhaus Saarbrücken und die Fachrichtung Romanistik der Universität des Saarlandes.
Link zum Programm: https://www.filmhaus-sb.de/reihe/S4/Latino_Film_Festival
Link zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=sQQAGe_QlP4
Tickets sind an der Kinokasse erhältlich sowie online auf http://www.filmhaus.saarbruecken.de
Kontakt:
Prof. Dr. Janett Reinstädler
E-Mail: reinstaedler@mx.uni-saarland.de
https://www.facebook.com/LatinoFilmfestivalSaar
Hinweise zur Teilnahme:
Tickets sind an der Kinokasse erhältlich sowie online auf http://www.filmhaus.saarbruecken.de
Termin:
09.11.2023 ab 18:00 - 14.11.2023 20:00
Veranstaltungsort:
Filmhaus Saarbrücken, Mainzer Straße 8
66111 Saa
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
03.11.2023
Absender:
Gerhild Sieber
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event75609
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