Besitzt die "Weimarer Klassik" in der deutschen Kulturgeschichte einen Monopolanspruch oder gibt es eine (verdrängte) Berliner Alternative dazu? Das neue Akademienvorhaben "Berliner Klassik", das die ungewöhnliche Kulturblüte der Stadt in der Zeit zwischen 1786, dem Todesjahr Friedrichs des Großen, und 1815, dem Beginn der Restauration, zu rekonstruieren und analysieren begonnen hat, geht naheliegenderweise vom letzteren aus, aber auch vom grundsätzlichen Wesensunterschied der beiden Phänomene: hier eine vielstimmige und organische, nur interdisziplinär erfaßbare Großstadtkultur, dort ein artifiziell entstandenes und rein literarisches Genie-Quartett. Der Vortrag wird, von einer Revision des Klassikbegriffs ausgehend, die konträre Form und Dynamik der beiden Modelle und ihr unterschiedlich problematisches Verhältnis zur Gegenwart herausarbeiten.
Conrad Wiedemann ist Professor für neuere deutsche Philologie an der Technischen Universität Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die deutsche Literatur von 1500 bis 1800 sowie die Kulturmorphologie im europäischen Vergleich. Demnächst erscheint Lessing, Werke und Briefe, Bd. 3: Text und Kommentar (Deutscher Klassikerverlag). Conrad Wiedemann ist Akademiemitglied und hier Vorsitzender der Kommission für germanistische Editionen sowie Projektleiter des Akademienvorhabens Berliner Klassik.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
24.04.2003 ab 19:00
Veranstaltungsort:
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
21.03.2003
Absender:
Renate Nickel
Abteilung:
Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
unbekannt
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event7812
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