Referent: Prof. Dr. phil. Andreas Kruse
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg.
Veranstalter:
Arbeitskreis Wissenschaftlichkeit in der Medizin
Das 12. Interdisziplinäre Kolloquium des "Arbeitskreises Wissenschaftlichkeit in der Medizin" an der Heidelberger Medizinischen Fakultät trägt den Titel "Was ist uns die Gesundheit wert?" In der modernen Leistungsgesellschaft ist Gesundheit zu einem fast absolut gesetzten, höchsten Wert geworden. Wer nicht jung und fit ist oder wer nicht zumindest so tut als ob er es wäre, zählt in der Arbeits- und Konsumwelt des 21. Jahrhunderts nicht mehr. Der Kölner Psychiater Manfred Lütz schrieb kürzlich, die uralte Sehnsucht der Menschen nach Gott und dem ewigen Leben agiere sich heute bevorzugt und intensiv in der Medizin aus. Die allgemein beklagte Kostensteigerung im Gesundheitswesen habe also letztlich auch religiöse Gründe.
Ist demnach die Gesundheit das Goldene Kalb unserer Zeit, das in einem weit übertriebenen Maß gesellschaftliche Ressourcen aller Art bindet? Haben wir auch als Patienten bestimmte Pflichten? Gibt es noch eine Offenheit der eigenen Zukunft, wenn wir bereits lange vor Ausbruch einer Erkrankung unsere genetischen Schwachstellen kennen? Wie bleibt man trotz allem bis ins hohe Alter gesund? Gibt es Möglichkeiten, die Gesundheit aktiv zu fördern? Unser Kolloquium wird sich mit diesen Problemfeldern näher beschäftigen.
"Körperliche und seelische Gesundheit im Alter" lautet der Titel des Vortrags, den Prof. Andreas Kruse, der Direktor des Heidelberger Instituts für Gerontologie am 26. Juni halten wird. Eine stärker Gesundheit fördernde Lebensführung in früheren Lebensjahren kann dazu beitragen, dass viele chronische Erkrankungen im hohen Lebensalter gar nicht, erst später oder mit einer deutlich geringeren Symptomatik auftreten. Die sogenannten Alterskrankheiten stellen in Wirklichkeit oftmals "mitalternde" Erkrankungen dar, deren Beginn bereits im frühen oder mittleren Erwachsenenalter liegt. Durch stärkere Betonung der Präventions- und Rehabilitationspotenziale könnte ein bedeutsamer Beitrag zur Kosteneinsparung im Gesundheitswesen geleistet werden. Wählt man einen umfassenderen Gesundheitsbegriff, dann gewinnt auch das Thema der persönlichen Kreativität und Produktivität große Bedeutung. Inwieweit bietet unsere Gesellschaft älteren Menschen die Möglichkeit, ein kreatives und produktives Leben zu führen, ihr Wissen einzusetzen, an sozialen und kulturellen Entwicklungen zu partizipieren? Antworten auf diese Frage sind für das Selbstkonzept und das Wohlbefinden des Menschen wichtig und üben damit Einfluss auf seine Gesundheit aus.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
26.06.2003 18:15 - 19:45
Veranstaltungsort:
Ludolf-Krehl-Klinik
Bergheimer Straße 58
Hörsaal (1. OG)
69115 Heidelberg
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
Arten:
Eintrag:
11.04.2003
Absender:
Dr. Annette Tuffs
Abteilung:
Unternehmenskommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
unbekannt
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event8143
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