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Wissenschaft
09.11.2004 - 09.11.2004 | Ulm
Blütendüfte sind evolutiv sehr ursprüngliche Signale, die primär Herbivoren vom Blütenfraß abhalten sollten, und sekundär von Blütenbesuchern (Bestäubern) genutzt werden, um geeignete Wirtspflanzen zu finden. Allerdings ist über die Rolle von einzelnen Komponenten für die Anlockung von Bestäubern noch relativ wenig bekannt. In diesem Vortrag werde ich insbesondere die Beziehung zwischen der Nelkeneule Hadena bicruris (Lepidoptera bzw. Pollendüften bei verschiedenen Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae) präsentieren. Noctuidae und der Weißen Lichtnelke, Silene latifolia, vorstellen, sowie Daten zu Blüten-Bestimmte Renunculaceae weisen spezifische Interaktionen mit Bestäubern, z.B. mit spezialisierten Bienen, auf.
Die Weiße Lichtnelke gibt nachts einen komplexen, intensiven Blütenduft ab und lockt damit verschiedene Bestäuber an, u.a. auch sehr effektiv Hadena bicruris. Im Gegensatz zu den "normalen" Bestäubern der Nelke, bestäubt H. bicruris die Blüten jedoch nicht nur, sondern die Larven fressen zugleich die heranwachsenden Samen. Diese Tier-Pflanzen-Beziehung ist daher vergleichbar mit den Mutualismen zwischen Yucca-Yuccamotten und Feigen-Feigenwespen. Um die Rolle von einzelnen Blütendüften von S. lafifolia für die Anlockung von H. bicruris zu bestimmen, wurde der Blütenduft mit einer neu entwickelten, hoch sensitiven Methode analysiert, elektrophysiologisch aktive Substanzen mittels GC/EAD bzw. GC-MS/EAD bestimmt, um schließlich die biologisch aktiven Substanzen in Windkanal-Biotests herauszufinden.
Hahnenfußgewächse sind blütenbiologisch sehr interssant und weisen mit den Bestäubern z.T. hochspezialisierte Interaktionen auf. Die wichtigsten Bestäuber der einheimischen Trollblume (Trollius europaeus) sind z.B. bestimmte Fliegen (Chiastocheta), die, ähnlich wie H. bicruris bei S. laifolia, Bestäuber und Samenprädatoren sind. Die streng oligolektische (pollenspezialisierte) Biene Chelostoma florisomne sammelt Pollen für den Nachwuchs ausschließlich bei verschiedenen Ranunculus-Arten. Untersuchungen des Pollendufts innerhalb der Ranunculaceae haben gezeigt, daß es einen gattungsspezifischen Duft gibt, der für die Interaktion mit spezialisierten Bestäubern eine wichtige Rolle spielt bzw. spielen kann.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
09.11.2004 14:00 - 16:00
Veranstaltungsort:
Albert-Einstein-Allee 11 (Oberer Eselsberg), Universität, Hörsaal 8
89081 Ulm
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Biologie, Informationstechnik
Arten:
Eintrag:
25.10.2004
Absender:
Peter Pietschmann
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
unbekannt
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event12360
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