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Veranstaltung


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26.03.2008 - 29.03.2008 | Berlin

Invasion and Metastasis

Im Jahr 2004 sind allein in Deutschland nach neuesten Angaben des Robert-Koch-Instituts 208 800 Menschen an Krebs gestorben. In Europa und in den USA waren es nach Angaben der Amerikanischen Krebsgesellschaft im Jahr 2007 mehr als 1,8 Millionen bzw. nahezu 560 000 Menschen, die ihrem Krebsleiden erlagen. Die meisten von ihnen starben nicht an ihrem Primärtumor, sondern an den Tochtergeschwülsten, den Metastasen. Sie entstehen, wenn sich einzelne Krebszellen vom ursprünglichen Tumor ablösen, in Blut- oder Lymphgefäße eindringen, sich auf diesen Bahnen im Körper ausbreiten und dann vom ursprünglichen Tumor weit entfernt in andereren Regionen ansiedeln. Dieser Vorgang ist bisher nur zum Teil verstanden.

Neuere Forschungen gehen davon aus, dass bei der Metastasierung so genannte Krebsstammzellen eine Rolle spielen. Unter Krebsstammzellen verstehen Forscher entartete Stammzellen, die resistent gegen herkömmliche Therapien sind und als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Metastasen betrachtet werden. Neueste Erkenntnisse über Krebsstammzellen und die Bildung und Ausbreitung von Metastasen sowie neue Therapiekonzepte stehen im Mittelpunkt des Kongresses.

Den Festvortrag "Mechanismen der Metastasenbildung" hält der Krebsforscher Prof. Robert Weinberg vom Whitehead Institut für biomedizinische Forschung, Cambridge, USA. Prof. Weinberg, der auch am nahegelegenen Massachusetts Institute of Technology (MIT) lehrt, wird dabei über die entscheidenden Schritte der Metastasenbildung berichten. Er entdeckte vor Jahren die Krebs- (Onkogene) sowie krebshemmende Gene (Tumorsuppressoren). Gestörte oder mutierte Onkogene und Tumorsuppressoren spielen bei der Entstehung und Verbreitung von Krebs eine Schlüsselrolle.

Krebsstammzellen und ihre Rolle bei Dickdarmkrebs stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Thomas Brabletz (Universität Freibung). Dr. Jonathan Sleeman (Institut für Toxikologie und Genetik, der Universität Karlsruhe) spricht über die Rolle der Lymphknoten bei der Verbreitung von Tumoren. Welchen Einfluss gesunde, nicht entartete Zellen in einem Tumor auf die Entwicklung von Krebs haben, erläutert Dr. Raghu Kalluri (Harvard Medical School, USA, Beth Israel Deaconess Medical Center, Israel).

Ein weiteres wichtiges Thema des Kongresses ist das Tumorumfeld. Neuere Forschungen legen nahe, dass die Umgebung den Tumor mehr beeinflusst und für sein Überleben wichtiger ist, als bisher angenommen. So spricht Prof. Eugene Lukanidin (Danish Cancer Society, Dänemark) über die Wechselwirkungen des Tumors mit angrenzendem Bindegewebe, dem sogenannten Stroma. Auch die Zellen des Immunsystem werden zum Umfeld eines Tumors gezählt. Ihre Rolle in diesem Zusammenhang beleuchtet Dr. Lisa Coussens (Universität von Kalifornien, USA). Wie ein Primärtumor entfernt liegende Zielgewebe wie zum Beispiel die Lunge für die Ansiedlung von Mestastasen vorbereitet, zeigt Dr. Sachie Hiratsuka-Nakamura (Tokyo Womens Medical University, Japan) in ihrem Vortrag.

Neue Erkenntnisse über die Strahlen- sowie Immuntherapie sind ein weiterer Schwerpunkt der Tagung. So berichtet Prof. Marc Mareel (Universität Gent, Belgien) darüber, dass geringe Strahlendosen in der Radiotherapie metastasierende Krebszellen zum Wachsen anregen, statt sie zu zerstören. Prof. Peter Altevogt (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) spricht über die Möglichkeit Tumore mit spezifischen Antikörper zu bekämpfen.

An dem Kongress nehmen rund 160 Wissenschaftler aus Europa, Israel, Japan, den USA, Singapur, und der Türkei teil. Organisatoren sind Prof. Walter Birchmeier und Dr. Ulrike Ziebold vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und Prof. Jürgen Behrens (Universität Erlangen). Prof. Birchmeier sowie Prof. Behrens haben in den vergangenen Jahren gemeinsam am MDC bedeutende Forschungsergebnisse über die Bildung von Metastasen erzielt.

Hinweise zur Teilnahme:
Journalisten melden sich bitte an bei der
Pressestelle des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
Ann-Kathrin Schöpflin
Robert-Rössle-Str. 10
13125 Berlin
Fax: +49/30/94 06 - 38 33
e-mail: a.schoepflin@mdc-berlin.de

Termin:

26.03.2008 ab 18:00 - 29.03.2008 19:00

Veranstaltungsort:

Mittwoch, den 26. März 2008:
Jägerstraße 22/23,
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
Leibniz-Saal
10117 Berlin-Mitte

Donnerstag, den 27. März bis Samstag, den 29. März,
Max Delbrück Communications Center (MDC.C)
Robert-Rössle-Str. 10
13125 Berlin.
13125 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin

Arten:

Eintrag:

07.03.2008

Absender:

Barbara Bachtler

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event22961


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