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Veranstaltung


13.11.2009 - 13.11.2009 | Berlin

Teilhabe im Umbruch

Der Forschungsverbund sozioökonomische Berichterstattung (soeb.de) unternimmt eine umfassende Bestandsaufnahme der sozioökonomischen Entwicklungslinien in Deutschland. Bei dieser Veranstaltung präsentiert er ausgewählte Ergebnisse seines Zweiten Berichts und stellt sich der wissenschaftlichen Diskussion. Im Mittelpunkt stehen die Bedingungen, die Ressourcen, die Verteilung und die Entwicklung gesellschaftlicher Teilhabe- und Verwirklichungschancen.

Der Forschungsverbund "Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung Deutschlands" (soeb.de) setzt der kurzfristigen Diagnose einer ökonomischen Krise den langfristigen Befund eines Umbruchs des Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells entgegen. Der Zweite Bericht des Forschungsverbunds versucht eine umfassende Bestandsaufnahme der sozioökonomischen Entwicklungslinien in Deutschland. Auf der Makroebene ökonomischer Entwicklung geht es um die Zukunft des deutschen Kapitalismusmodells. Auf der Mikroebene von Individuen, Haushalten und Unternehmen wird diese Entwicklung daran gemessen, wie viel Ungleichheit sie bei gesellschaftlichen Teilhabe- und Verwirklichungschancen bewirkt. Die Veranstaltung bildet den Auftakt für eine Reihe von Werkstattgesprächen zur Vorbereitung eines dritten Berichts.

Die Resultate werden in drei Panels vorgestellt und diskutiert:

Panel 1: Nach dem Rheinischen Kapitalismus? Ökonomische Ressourcen und institutionelle Bedingungen für Teilhabe. Charakteristische Strukturen und Tendenzen des "alten" fordistischen Wachstumsmodells des "Teilhabekapitalismus" schwächen sich seit Mitte der 1970er Jahre ab. Dass das Modell an Grenzen seiner Reproduktion und Entwicklung stößt, zeigt sich an so unterschiedlichen Punkten wie der Verfügbarkeit und Preisentwicklung von Energie und Rohstoffen und der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern in Paarhaushalten. Wie sich im "deutschen Fall" die ökonomischen Ressourcen und die institutionellen Bedingungen für Teilhabe entwickeln, erklärt sich wesentlich daraus, wie Wirtschaft und Politik in Deutschland auf "Wachstumsschwäche " und auf veränderte Weltmarktbedingungen reagierten.

Panel 2: Sozial ist, was Arbeit schafft? Teilhabemuster im Umbruch und neue Unsicherheiten. Im fordistischen Entwicklungsmodell war die Mehrheit der Bevölkerung über Erwerbsarbeit, Familienunterhalt und soziale Sicherung am wachsenden gesellschaftlichen Reichtum und an den damit verbundenen individuellen Wahlmöglichkeiten beteiligt. Inzwischen hat sich der Modus der Teilhabe verändert: Die integrierende Funktion des männlichen Normalarbeitsverhältnisses hat sich abgeschwächt, im Beschäftigungssystem zeigen sich neue Segmentationslinien. Die Ungleichheit der Beschäftigungsrisiken wird durch die gegenwärtigen Formen sozialer Sicherung eher reproduziert als überwunden. Unterschiedliche sozialstaatliche Unterstützungsbedarfe ergeben sich auch im Zusammenhang mit verstärkter weiblicher Erwerbstätigkeit und veränderten Familienstrukturen.

Panel 3: Bevölkerungspolitik oder Gesellschaftspolitik? Demografischer Trendbruch und wirtschaftliche und soziale Gestaltungsspielräume. Die Bevölkerung Deutschlands wächst nicht mehr und wird mittelfristig abnehmen. Sowohl in der Erwerbsbevölkerung als auch unter den Nichterwerbspersonen steigt der Anteil der Älteren. Unstrittig ist dieser demografische Wandel kurzfristiger politischer Einflussnahme entzogen. Doch führt er wirklich mit naturgesetzlicher Zwangsläufigkeit dazu, dass offene Stellen am Arbeitsmarkt nicht mehr besetzt werden können und die soziale Sicherung nicht mehr solidarisch finanziert werden kann? Lassen sich diese Risiken nur durch eine Bevölkerungspolitik bannen, deren zentrale Erfolgskennzahl die Geburtenziffer ist? Zur Diskussion steht, welche Gestaltungsspielräume es für Familien- und Beschäftigungspolitik gibt, und welche der politischen Gestaltung zugänglichen Faktoren das Angebot von und die Nachfrage nach Arbeitskräften und Qualifikationen beeinflussen.

Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung:

Namara Freitag, Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI), Friedländer Weg 31, D-37085 Göttingen, Tel. +49 551 52205-19, Fax +49 551 52205-88, namara.freitag@sofi.uni-goettingen.de

Es entstehen keine Teilnahmekosten, Unterlagen erhalten Sie nach Anmeldung.

Termin:

13.11.2009 10:30 - 17:15

Veranstaltungsort:

Humboldt-Universität Berlin, Unter den Linden 6, Senatssaal
10099 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft

Arten:

Eintrag:

09.10.2009

Absender:

Frank Seiß

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit: ISF München

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event28987


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