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Wissenschaft
25.01.2010 - 25.01.2010 | Mainz
Die Einstellung der österreichischen katholischen Kirche zur Integration Europas lässt sich entlang der politischen Geschichte Österreichs charakterisieren. Nach der Gründung der Ersten Republik im Jahr 1918 entwickelte sich ein sogenannter politischer Katholizismus: Politik und Kirche waren eng miteinander verzahnt - "Symbol" dieser Vernetzung war der erste Bundeskanzler der jungen Republik, Prälat Ignaz Seipel. Er war der Proponent eines "Anschlusses Österreichs an ein einiges Europa!" Neben Seipel waren viele kirchliche Amts- und Würdenträger bis 1933 in politischen Funktionen tätig, die die unterschiedlichsten Modelle eines vereinten Europas (Paneuropa, Kulturbund, Mitteleuropa) favorisierten. Der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer löste mit der Aufforderung der Österreichischen Bischofskonferenz an die österreichische Bevölkerung, mit Ja für den Anschluss zu stimmen, ein Trauma aus. Dieses wirkt teilweise noch in die Gegenwart hinein und bewirkte, dass sich die österreichische Kirche aus der Partei- und Alltagspolitik zurückzog.
Nichtsdestoweniger verfolgte die katholische Kirche interessiert und bejahend die ersten zaghaften Schritte Österreichs in Richtung Integration: von der Mitgliedschaft im Europarat bis zum "verspäteten" Beitritt in die EU. Während dieser 60 Jahre umspannenden Zeit war der Wiener Erzbischof Kardinal Franz König die treibende Kraft des Brückenbauens zwischen West- und Ostkirche. Seine "integrationspolitischen" Schritte waren derart bedeutend, dass davon ausgegangen werden kann, dass ohne diese eine Osterweiterung nicht möglich gewesen wäre. Anhand seines Engagements für Europa und dessen Wirkung soll die Brückenbauer-Funktion der österreichischen Kirche dargestellt werden.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
25.01.2010 18:15 - 20:00
Veranstaltungsort:
Der Vortrag findet auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz im Hörsaal 7 (Forum) um 18.15 Uhr statt.
J.-J.-Becher-Weg
55128 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Religion
Arten:
Eintrag:
12.11.2009
Absender:
Stefanie Wiehl
Abteilung:
Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event29460
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