idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo

28.09.2010 - 28.09.2010 | Essen

Fort Hunt, P.O.Box 1142 - Deutsche Kriegsgefangene in den USA

Während des Zweiten Weltkriegs existierte außerhalb von Washington D.C. ein geheimes Lager für deutsche Kriegsgefangene. Um an militärische Geheimnisse zu gelangen, aber auch um das Wissen über die deutsche Gesellschaft zu erweitern, stattete der Geheimdienst der US-Armee die Unterkünfte der Soldaten mit Abhörmikrophonen aus. In einem Werkstattbericht gibt die Soziologin Michaela Christ Auskunft über den gegenwärtigen Stand der Forschung.

Rund 3.000 Wehrmachtssoldaten wurden in dem Lager für deutsche Kriegsgefangene, meist nur für wenige Wochen, interniert. Neben dem Abhören über Mikrophone wurden die Häftlinge regelmäßig verhört – von deutschen Emigranten, unter ihnen viele Juden. Mehr als 100.000 Seiten Abhör- und Gesprächsprotokolle sind auf diese Weise entstanden. In den bislang von der Forschung kaum beachteten Protokollen ist nachzulesen, wie deutsche Soldaten über den Krieg dachten und sprachen. Vergleichsweise offen unterhielten sich die Gefangenen über Hitler, Fronterlebnisse und Kriegsverbrechen, Gegner, Ängste und Zukunftspläne.
In den Protokollen aus Fort Hunt finden sich verdichtet viele Aspekte deutsch-amerikanischer (Kriegs-)Geschichte: Emigration und Exil, demokratisches Menschenbild und faschistische Weltanschauung, Wiederaufbaupläne und Re-Education-Strategien. Nicht zuletzt ermöglichen die Gesprächsmitschriften tiefe Einblicke in das Innenleben der deutschen Kriegsgesellschaft aus der Perspektive ihrer Soldaten.

Referentin:
Michaela Christ studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Pädagogik. Seit 2010 ist sie Associate Research Fellow am Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und Stipendiatin der Fritz Thyssen Stiftung im Forschungsprojekt Referenzrahmen von Kriegsverbrechen.

Der Vortrag ist eine Veranstaltung des Vereins zur Förderung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI).

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Magdalena Schaeffer, Pressesprecherin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de.

Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung ist öffentlich.

Termin:

28.09.2010 19:00 - 21:00

Veranstaltungsort:

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestr. 31,
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften

Arten:

Eintrag:

27.07.2010

Absender:

Magdalena Schaeffer

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event32057


Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).