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Wissenschaft
24.11.2010 - 24.11.2010 | Berlin
Die Ausgrabungen haben in Waldgirmes erstmals die Spuren einer planmäßigen zivilen römischen Stadtgründung im rechtsrheinischen Germanien zutage gefördert. Von diesem Ort aus, dessen antiken Namen wir nicht kennen, sollte die weitere Entwicklung der germanischen Gebiete nach römischem Vorbild vorangetrieben werden. Die Siedlung wurde kurz vor der Zeitenwende gegründet und endete wohl mit dem Rückzug der Römer 16 n. Chr., als sie den Plan aufgegeben hatten, Germanien rechts des Rheins zur Provinz zu machen.
Bei den Ausgrabungen der letzten Jahre waren immer wieder zumeist kleine Bruchstücke eines lebensgroßen Reiterstandbildes zutage gekommen. Im Jahr 2009 konnte bei der Untersuchung eines Brunnens in etwa 11 m Tiefe der fast vollständige Pferdekopf des Standbildes geborgen werden. Dieser lebensgroße Kopf eines vorwärts drängenden Hengstes, der mit einem reich verzierten Zaumzeug geschmückt ist, zählt zu den besten Bronzestatuen, die bisher auf dem Gebiet des ehemaligen Römischen Reiches gefunden wurden. Medaillons am Zaumzeug zeigen Bilder der Siegesgöttin Victoria und des Kriegsgottes Mars, Darstellungen die gut zur Situation neu eroberter Gebiete passte. Die Reiterstatue wurde in den Jahren zwischen 4/3 v. Chr. und 16 n. Chr. im römischen Waldgirmes aufgestellt. Wohl im Zusammenhang mit der Niederlage des Publius Quinctilius Varus in der Schlacht im Teutoburger Wald 9 n. Chr. wurde das Standbild des Kaisers zerschlagen und der Pferdekopf in einem Brunnen versenkt.
Ein Vortrag von Dr. Gabriele Rasbach (RGK) im Rahmen der Berliner Vorträge der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Institut - Theodor-Wiegand-Gesellschaft - e.V.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
24.11.2010 18:00 - 20:00
Veranstaltungsort:
Besucherzentrum des Auswärtigen Amts
Werderscher Markt 1
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie
Arten:
Eintrag:
23.09.2010
Absender:
Nicole Kehrer
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event32637
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